Begeistert für Düsseldorf
Warum brauchte es 1989 einen Zusammenschluss wie die…
Vor 30 Jahren lud die Destination Düsseldorf (DD) erstmals zur Jazz Rally ein – seitdem ist das Festival – mit Ausnahme der Pandemiejahre – ein regelmäßig weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus wirkender Publikumsmagnet. Auch das Frankreichfest mit der Tour de Düsseldorf und ProWein goes City sind beliebte Formate. Im Interview spricht Thomas Kötter, Vorstandsmitglied und Geschäftsführer der Destination Düsseldorf, über den erfolgreichen Zusammenschluss von heute 150 Unternehmen, die sich für die Attraktivität der Stadt stark machen.
Warum brauchte es 1989 einen Zusammenschluss wie die DD? Wer war damals dabei?
Die Destination Düsseldorf blickt auf eine mittlerweile mehr als 30-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Düsseldorf Marketing und Düsseldorf Tourismus gab es damals noch nicht und folglich auch kein professionelles Stadtmarketing. Aus diesem Vakuum heraus entstand die Destination Düsseldorf. Die Gründer – acht Unternehmen, darunter die Messe, der Flughafen und einige Hotels – wollten eben nicht darauf warten, bis jemand etwas für sie tut. Sie wollten selbst aktiv werden, um die Attraktivität von Stadt und Region Düsseldorf zu steigern. Sie waren der Überzeugung, dass sich daran alle diejenigen beteiligen sollen, die sich einen wirtschaftlichen Nutzen davon versprechen – Einzelhandel, Kaufhäuser, ortsansässige Unternehmen, Messe, Flughafen, Hotels und Gastronomie. Diese Überzeugung ist geblieben. Heute hat die DD 150 Mitgliedsunternehmen. Sie alle eint, dass sie unserer Stadt etwas zurückgeben wollen.
In welchen Bereichen engagiert sich die DD?
Die DD betreibt Standortmarketing und fußt im Wesentlichen auf drei Säulen. Für unsere Mitgliedsunternehmen bieten wir eine Reihe an Network- und Plattform-Events im Jahr an. Hier steht der persönliche Austausch im Mittelpunkt. In der Öffentlichkeit kennt man uns eher wegen unserer Großevents. Drittens engagieren wir uns für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf, indem wir uns immer mal wieder für ausgewählte Projekte einsetzen, etwa die Ansiedlung der heutigen Classic Remise oder ganz aktuell den TechHub K67 an der Kasernenstraße.
Was macht die DD so erfolgreich und anziehend – auch für neue Mitglieder?
Die Destination Düsseldorf tut der Stadt gut, sie ist eine lebendige, vitale Vereinigung. Wir sind branchenübergreifend aktiv, bringen Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen zusammen und wollen unseren Mitgliedern abwechslungsreiche Möglichkeiten des persönlichen Austauschs bieten. Alles zwanglos und eher familiär. Das mögen unsere Mitglieder. Nicht umsonst spricht man seit Langem von der „DD-Familie“. Und gleichzeitig tut man mit seinem Mitgliedsbeitrag auch etwas für die Attraktivität unserer Stadt. Das ist gelebtes Corporate Citizenship.
Wie viele Menschen locken Ihre Veranstaltungen regelmäßig in die Stadt?
Die DD mobilisiert vor allem mit der schauinsland-reisen Jazz Rally zu Pfingsten sowie dem Düsseldorfer Frankreichfest und der Tour de Düsseldorf im Juli jedes Jahr mehrere Hunderttausend Menschen. Auch unser B2C-Format ProWein goes City im März im Umfeld der Fachmesse ProWein erfreut sich großer Beliebtheit. Übrigens ist schauinsland-reisen ein toller Namenssponsor für die Jazz Rally. Die Zusammenarbeit gleicht einer echten Partnerschaft und macht beiden Seiten viel Freude. Ohne Unternehmen wie dieses würde es sehr, sehr viele solcher Events nicht geben.
Wie kam die erste Jazz Rally vor 30 Jahren an? Was ist das Besondere daran?
Die Jazz Rally war von der ersten Ausgabe an ein sehr sympathisches Musikfestival mit tollen Künstlerinnen und Künstlern und einer ganz tollen Atmosphäre in der Stadt. Viele vergleichbare Festivals an anderen Orten finden in irgendeiner Stadthalle statt. Wir haben die Hauptbühne am Rhein, eine Bühne am belebten Schadowplatz, Hotellobbys, ja sogar Straßenbahnen, in denen zu Pfingsten der Jazz der Stadt den Puls verleiht. Die Liste der großen Stars, die in Düsseldorf bereits aufgetreten sind, ist lang. Zum Neustart nach der Corona-Pause hat Jan Delay vergangenes Jahr die Rally gerockt. Und auch dieses Jahr werden wir wieder eine ganze Reihe spannender Konzerte anbieten.
Was haben Sie sich für die kommende Zeit mit der DD vorgenommen?
Wir haben die DD mit einer tollen Dynamik aus dem Corona-Tiefschlaf geholt. Dieses Moment möchten wir bewahren, indem wir den Austausch unter unseren Mitgliedern weiter fördern. Wir haben allein im vergangenen Jahr 15 neue Mitglieder gewinnen können und werden künftig auch noch mehr auf Start-ups setzen. Und dann steht 2024 die 30. Ausgabe der Jazz Rally auf dem Programm. Das wollen wir natürlich gebührend feiern. Die Liste der Ideen ist lang.
Die Fragen stellte Deniz Karius
Zu Pfingsten wird Düsseldorf zur „Swinging City“, wenn die schauinsland-reisen Jazz Rally die Stadt in Feierlaune versetzt. Anfänglich ein Traditional Oldtime-Jazz- und Dixie-Festival, ist die Jazz Rally heute ein Musikfestival mit großer Stilvielfalt – von Jazz über Funk bis Soul und Pop. Seit 2012 fördert der Sparda Jazz Award junge Jazz-Talente, um Nachwuchskünstlern Live-Auftritte vor Publikum zu ermöglichen. Der renommierte Award gilt inzwischen als musikalisches Sprungbrett zum Erfolg. Vom 26. bis zum
28. Mai können sich die Rally-Fans also wieder auf ein vielseitiges Programm freuen. Erwartet werden – Änderungen vorbehalten – die Funk- und Jazz-Legende Fred Wesley, Kid Creole & The Coconuts, der französische Jazztrompeter Erik Truffaz, das Dieter Falk Trio, Wolfgang Haffners All Star Band und die polnische Sängerin Anna Maria Jopek.
Die komplette Programmübersicht und Infos zu den Tickets gibt es unter: www.duesseldorfer-jazzrally.de.
Aber auch das Frankreichfest, das im Sommer zum 21. Mal stattfindet, wird erneut zahlreiche Besucher anlocken. Französische Kulinaria und ein buntes Kultur- und Musikprogramm sorgen vom 30. Juni bis zum 2. Juli wieder für Lebensgefühl à la française. Wer französisches Flair am Rhein erleben möchte, kann sich auf das Bühnenprogramm im Innenhof des Rathauses freuen – mit beliebten Chansons und französischem Pop und Rock sowie Austern, Champagner und Flammkuchen. An der Rheinuferpromenade empfängt unter anderem ein original französischer Wochenmarkt die Besucher. Auch Oldtimerfans kommen auf ihre Kosten: Bei der 20. „Tour de Düsseldorf“ fahren rund 150 ausschließlich französische Oldtimer, darunter seltene Klassiker der 30er- und 40er-Jahre und beliebte „Gangster-Limousinen“, mit. Start ist am 1. Juli morgens auf dem Burgplatz. Diese Rallye ist das größte Treffen französischer Oldtimer in Deutschland und führt dieses Jahr an den Niederrhein.
Unter www.duesseldorfer-frankreich-fest.de gibt es weitere Informationen.