„Wir müssen uns dem Konkurrenzkampf stellen“
Auf die Frage, wie die ersten Wochen im…
Die Rheinische Post ist neuer Partner des Deutschen Karikaturenpreises. Ausgewählte Werke zum diesjährigen Motto „Lass mich in Frieden“ werden am 25. September im Düsseldorfer Schauspielhaus mit dem „Geflügelten Bleistift“ prämiert.
Der Preis „Bester Newcomer“ ging im letzten Jahr an Annika Frank für ihr Werk „Neue Normalität“.
Das Motto könnte aktueller kaum sein: Zu „Lass mich in Frieden“ haben in diesem Jahr 236 Karikaturisten aus dem deutschsprachigen Raum ihre Werke eingereicht und sich damit um einen der begehrten „Geflügelten Bleistifte“ beworben. In diesem Jahr findet der Deutsche Karikaturenpreis nicht nur erstmals in Düsseldorf, sondern auch zwei Monate früher statt als gewohnt. Und so werden bereits am 25. September bei einer festlichen Gala die besten deutschsprachigen Karikaturen ausgezeichnet. Bisher geschah dies in Dresden oder Bremen, in den Heimatstädten der Schirmherren-Medien Sächsische Zeitung und Weser-Kurier. Doch seit diesem Jahr ist mit der Rheinischen Post ein neuer Partner im Boot. Die traditionsreiche Tageszeitung darf in Düsseldorf beweisen, dass man am Rhein auch außerhalb des Karnevals lacht und veranstaltet die diesjährige Preisverleihung im Schauspielhaus. „Wir freuen uns, den wichtigsten Preis für deutschsprachige Karikaturistinnen und Karikaturisten als neuer Partner zu unterstützen“, erklärt Chefredakteur Moritz Döbler. „Gerade in diesen krisenhaften Zeiten braucht es den pointierten Blick auf die Welt.“
Den Deutschen Karikaturenpreis gibt es seit dem Jahr 2000. Er wurde von der Sächsischen Zeitung ins Leben gerufen, weil es damals einfach keinen adäquaten Preis in der Branche gab. Alljährlich werden seitdem alle Karikaturisten des deutschsprachigen Raumes dazu aufgerufen, drei bis fünf Werke zum jeweiligen Motto einzureichen. In diesem Jahr hoffen insgesamt 236 Meister des gespitzten Bleistifts auf einen der mit insgesamt 11.000 Euro dotierten Preise. Eine Jury, in der unter anderem auch der Vorjahressieger Olaf Schwarzbach aka OL sitzt, entscheidet, wer den Geflügelten Bleistift in Gold, Silber und Bronze sowie den für den besten Newcomer bekommt. Neu dabei ist Dr. Martin Kessler, leitender Politikredakteur der Rheinischen Post. „Ich fand die Idee spannend, weil in einer guten Karikatur ein politisches Problem exakt auf den Punkt gebracht wird“, erklärt Kessler. „Das ist eine hohe Kunst, die ich sehr schätze.“ Er durfte zunächst unter den 680 eingesandten Karikaturen seine 75 Favoriten auswählen. In einem eintägigen Verfahren wählte die Jury anschließend die Gewinner der verschiedenen Kategorien aus. „Das ist ein recht kompliziertes Verfahren, in dem jedes der zehn Jurymitglieder seine fünf Favoriten nennt“, erklärt Kessler. „Aus denen werden dann in einem zum Teil anonymen Bewertungsverfahren die drei Sieger und Siegerinnen sowie der beste Newcomer ermittelt.
In diesem Jahr dreht sich alles um das Motto „Lass mich in Frieden“. „Krisen gibt es zu allen Zeiten, jetzt scheinen sie heftiger zu sein als noch vor fünf oder zehn Jahren“, meint Dr. Martin Kessler. Da scheint der besondere Blick in Form von Karikaturen auf die Welt besonders wichtig. „Karikaturen treiben das Problem auf die Spitze, wobei das Lachen zum Teil der Problembewältigung wird. Selbst wenn den Menschen nicht nach Lachen zumute ist angesichts des Elends eines Krieges. Aber auch in existenziellen Krisen – egal, ob privat oder politisch – ist der Humor und der Sarkasmus ein therapeutisches Mittel, damit umzugehen“, betont das Jurymitglied. „Und die Karikatur ist der schnellste Kommentar – auch wenn sie noch so hintergründig ist.“
Die Preisverleihung findet traditionell an einem Sonntagvormittag statt. Die Spannung steigt bereits am Vorabend, denn der legendäre Karikaturisten-Stammtisch darf natürlich auch in Düsseldorf nicht fehlen, und so treffen sich am 24. September die Künstler im Uerige auf ein paar Altbier. Verbindlich wird es dann am nächsten Morgen, wenn die Rheinische Post als neuer Partner des Deutschen Karikaturenpreises zur Verleihung ins Schauspielhaus einlädt. Für einen fulminanten Start werden die charmanten Künstlerinnen der Violinen-Band Manon & Co sorgen, die Moderation der Preisverleihung übernimmt die Redakteurin Helene Pawlitzki, die für die Rheinische Post mehrere Podcasts betreibt. Den passenden Humor bei den Laudationen steuert der bekannte Kabarettist und Parodist Florian Schröder bei. Der Träger des Deutschen Kleinkunstpreises 2021 hat seine eigene Satireshow im Fernsehen, ist regelmäßig mit seinen Kolumnen im Radio zu hören und veröffentlichte bereits mehrere Bestseller. Mit der messerscharfen Beobachtungsgabe eines Komikers und der analytischen Schärfe eines Philosophen soll er für viel Spaß bei der Übergabe der Geflügelten Bleistifte sorgen. Die Öffentlichkeit darf natürlich mitmachen beim Oscar der Karikaturisten-Szene. Nach der Preisverleihung wird aller Voraussicht nach in den Schadow Arkaden eine Ausstellung mit einer Auswahl an eingesendeten Karikaturen eröffnet – Siegerbilder inklusive.
Auf die Laudatio des Kabarettisten und Fernsehmoderators Florian Schröder darf man mindestens genauso gespannt sein wie auf die Siegerbilder.
Helene Pawlitzki betreibt für die Rheinische Post mehrere Podcasts und wird die Gala des Karikaturenpreises
Dr. Martin Kessler, Leitender Politikredakteur der Rheinischen Post, sitzt erstmals in der Jury des Deutschen Karikaturenpreises.
Brigitte Bonder