Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Start-ups, die schon was zu bieten haben, brauchen Kontakt zur Wirtschaft. Und Unternehmen benötigen die Impulse der Newcomer. Ein neues Zentrum bringt ab August beide zusammen: der TechHub.K67.
Wenn Start-ups wachsen wollen, brauchen sie Input, Kontakte, Investoren. In der Lücke zwischen Start- und Wachstumsphase hilft ihnen der neue TechHub.K67.
Start-ups bringen frischen Wind in die Wirtschaft. Doch dazu müssen die Gründer erst mal den Kontakt zu Unternehmen finden – die wiederum froh sind, innovative Lösungen für neue Aufgaben zu finden. Also muss man beide Seiten zusammenbringen, matchen, wie es in der hippen Start-up-Welt heißt. Genau das ist die Aufgabe einer neuen Institution in Düsseldorf, die im August starten wird: Der TechHub.K67 fördert neue Unternehmen, die gerade aus der ersten Gründungsphase hervortreten. K67 steht für den Standort an der Kasernenstraße mitten in der Stadt. Und so sieht das Konzept aus: Start-ups bewerben sich um einen von 20 sogenannten TechDesks in dem Zentrum. An ihrem „Tisch“ können sie sechs bis maximal zwölf Monate lang nicht nur arbeiten, sondern vor allem Kontakte knüpfen. So stehen ihnen Paten zur Seite, also zum Beispiel mittelständische Unternehmen, die zu ihnen passende Start-ups kennenlernen und unterstützen möchten. Mit ihrem Beitrag von 7.500 Euro finanzieren die Paten nicht nur den Tisch für ein halbes Jahr, sondern können ihn auch mit ihrem Logo versehen und sich damit selbst als innovative Unternehmen vermarkten. „Wir wollen den lokalen Mittelstand mit den Start-ups verknüpfen“, fasst Jules Banning, Geschäftsführerin der TechHub. K67 gGmbH, die Zielsetzung zusammen. Stichwort Gesellschafterstruktur: Der TechHub firmiert als gemeinnützige Gesellschaft, getragen wiederum von einem ebenfalls gemeinnützigen Förderverein. In ihm haben sich Düsseldorfer Institutionen und Unternehmen zusammengeschlossen. Neben der Stadt Düsseldorf sind es die IHK Düsseldorf, die Destination Düsseldorf, der Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland, die Digitale Stadt Düsseldorf, die Kanzlei Ganteführer und die Creditreform Düsseldorf/Neuss. Da der TechHub keine sonstigen Fördermittel erhält, braucht es neben der Unterstützung durch die Paten und den Förderverein auch weitere Spenden – zum Beispiel von Firmen oder Einzelpersonen, die die Start-up-Szene in Düsseldorf unterstützen wollen. Der Förderverein sammelt die Spenden, sucht Sponsoren und bringt auch das Know-how der Mitglieder ein.
Ein weiterer wichtiger Partner: Nicht zufällig ist der TechHub an der Kasernenstraße 67 angesiedelt. Hier hat auch die Kreditplattform Auxmoney ihren Sitz. Selbst mal ein Start-up, hat sich das Unternehmen zu einer in Europa führenden Plattform in ihre Segment entwickelt. Auxmoney bietet den Gründern Kontakte auch zum Beispiel zu Investoren. In der bunten Start-up-Welt füllt das neue Zentrum eine Lücke. Beim Start einer Gründung (Acceleration-Phase) helfen Partner, etwa der im Hafen angesiedelte
Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland (DigiHub). Und erfolgreiche Start-ups finden in der Wachstumsphase auch viele Unterstützungen, zum Beispiel Finanzierungsprogramme. Der TechHub setzt genau dazwischen an: Das Startup ist gegründet, eine Geschäftsidee ist marktreif. Nun muss das Unternehmen in die Wachstumsphase gebracht werden. Daher muss ein Start-up auch Voraussetzungen erfüllen, damit es zum TechHub passt, etwa, dass die Gründer einen Prototyp entwickelt haben. „Das kann eine
technische Software sein, ein Produkt der Künstlichen Intelligenz, eine Lösung im Personalbereich oder eine Neuentwicklung in der Blockchain-Technologie“, nennt Rüdiger Schaar Beispiele.
Der erste Vorsitzende des Fördervereins ist auch Vorstandsmitglied der Destination Düsseldorf und Partner in der Kanzlei Ganteführer, von daher selbst gut vernetzt in der Unternehmens- und Start-up-Szene. Und da die Lösungen der Gründer in der mittelständischen Wirtschaft zum Tragen kommen sollen, müssen sie Unternehmen einen Mehrwert bringen. Angesprochen sind also B2B-Lösungen (business to business). Das Unternehmen muss zudem seinen Sitz oder eine Niederlassung in Düsseldorf haben. Insbesondere die mittelständische Wirtschaft kann auf viele Impulse hoffen. „Der TechHub ist für jedes Unternehmen interessant“, sagt Jules Banning und verweist auf Themen wie Energiewende, Mobilität, Web 3.0 oder eben die Blockchain. Entsprechend groß sei bereits seit Bekanntwerden des Projektes das Interesse der Unternehmen, stellt die Geschäftsführerin fest. Das gilt auch für die Hochschulen: „Wir haben dort offene Türen eingerannt.“ Denn Gründer aus der Wissenschaft brauchen genau das: Kontakte zu Unternehmen und Investoren. Letztlich gehe es darum, den Standort Düsseldorf weiterzuentwickeln, betonen Jules Banning und Rüdiger Schaar ebenso wie die Partner aus der Stadt und der Wirtschaft.