Begeistert für Düsseldorf
Warum brauchte es 1989 einen Zusammenschluss wie die…
Das Top Magazin hat sich mit der Fashion Net-Geschäftsführerin und Grande Dame der Düsseldorfer Modebranche, Angelika Firnrohr, bei den Düsseldorf Fashion Days umgeschaut. Dabei haben wir nicht nur die Trends der nächsten Herbst-/Winterkollektion in Augenschein genommen, sondern zudem erfahren, wie diese auch für uns Endverbraucher zu einem Highlight werden sollen.
Welches Outfit Angelika Firnrohr selbst trägt? Darüber legt die Grande Dame der Modebranche ganz elegant den Mantel des Schweigens, verrät aber immerhin: „Ich habe immer eine bestimmte Vorstellung von einem Outfit und schaue dann, bei welcher Marke ich welches Teil bekomme.“
Zweimal jährlich finden die Düsseldorf Fashion Days (DFD) statt: Dann präsentieren in über 600 Mode-Showrooms rund 1.000 Labels ihre Kollektionen für die jeweils übernächste Saison. Etwas, was die modeinteressierte Endverbraucherin vermeintlich nicht tangiert, weil es doch eine Branchenveranstaltung ist. Doch das, was bei den DFD passiert, ist nichts weniger, als dass Einkäufer aus aller Welt in die Stadt kommen, um Mode zu ordern. Sie entscheiden damit darüber, welche Mode vor allem in Europa, aber auch weltweit in den Boutiquen und Stores angeboten wird. Das macht Düsseldorf zu einem der bedeutendsten Modestandorte Deutschlands – die NRW-Hauptstadt spielt dadurch ganz vorne mit. „Während der Pandemie waren wir ein verlässlicher Partner für die Einkäufer und Marken, auch wenn fast alle Messen abgesagt wurden. Wir sind der umsatzstärkste Orderstandort Deutschlands. Und unser Verein – das Fashion Net – ist unique, kein anderer Orderstandort hat eine neutrale Organisation, die die Interessen der Showroom-Betreiber und Messe-Veranstalter bündelt und die gemeinsamen Aktivitäten und Termine organisiert“, weiß Angelika Firnrohr, Geschäftsführerin der Interessengemeinschaft Fashion Net, die die DFD organisiert. Anfang Februar wurde die Mode für die kommende Herbst-/ Wintersaison vorgestellt, natürlich unter Einhaltung der Pandemieauflagen. Das bedeutete: ohne Netzwerkveranstaltungen, ohne Fashion-Partys, ohne Events.
Diesmal. „Unser Ziel ist es, die DFD mit Begleitveranstaltungen richtig groß auszubauen und damit für alle sichtbar zu machen. Alle Bereiche der Stadt sollen miteinbezogen werden: die Einzelhändler, die Gastronomie, die Kultur.“ Wie das aussehen kann, davon gab es beim Shopping-Festival, das im vergangenen Sommer mit den DFD kombiniert wurde, einen ersten inspirierenden Vorgeschmack. „Die Planungen der Fashion Days im kommenden Sommer sind bereits in vollem Gange. Die sollen richtig schön groß, bunt und in der Stadt präsent sein. Auch ein Runway ist geplant.“ Doch zurück zu den jüngsten DFD, bei denen die Kollektionen für den Herbst/Winter 22/23 vorgestellt wurden: Angelika Firnrohr hat das Top Magazin exklusiv mit hinter die Kulissen genommen. Gezeigt hat sie uns ihre persönlichen Mode-Highlights, und eines fiel sofort auf: Herbst und Winter werden wieder richtig schön feminin: Die Silhouetten werden schmaler, die Röcke kürzer, es darf insgesamt glamouröser sein, was sich in vielen Details wie Glitzerstoffen, Pailletten, großen Schmucksteinen und goldenen Details widerspiegelt. „Trotz mehr Eleganz geht die aus der Pandemie resultierende Casualisierung nicht verloren: Zwar ist die Mode elegant in der Ausstrahlung, die Stoffe aber bleiben bequem.“
„Eine der erfolgreichsten deutschen Marken ist Marc Cain. Der Showroom in Halle 30 an der Derendorfer Allee ist wunderschön lichtdurchflutet, alles ist sehr großzügig inszeniert. Typisch für die Kollektion ist eine große Kombinationsfreudigkeit. Klare und knallige Farben wie Violett, leuchtendes Grün, kräftiges Gelb und Pink finden wieder statt. Die Nichtfarben wie Schwarz oder Off-White bleiben weiterhin wichtig und sind starke Kombinationspartner für die leuchtenden Farben. Marc Cain steht schon immer für viel Strick, das übrigens derzeit bei allen Labels zu finden ist. Die Strickteile von Marc Cain sind aber oft ,Made in Germany‘ oder zumindest in Deutschland produziert. Mein Lieblingsoutfit in der Ausstellung ist die sportliche schwarz-weiße Kombination aus schmaler Hose mit einem Cropped-Pullunder und einer glänzend knallgrünen Steppjacke.“
Marc Cain hat einen Flagship-Store an der Kö 21-23.
„Für mich ist der Showroom der Schulz Aco Modeagentur in Golzheim einer der schönsten der Stadt. Er präsentiert mehrere hochwertige italienische Labels. Ich liebe es, dass die Mode hier inszeniert und damit zu einem richtigen Erlebnis wird. Ganz besonders gelungen finde ich die Mode der Marke Pinko: Hier wird die Frau sehr modisch in italienischem Stil von morgens bis abends eingekleidet – das reicht von sportiv bis zum glamourösen Party-Outfit. Mein Lieblingsteil aus dieser Kollektion ist der Teddyfell-Mantel in einem schönen kräftigen Grünton.“ Überhaupt präsentieren sich die Trends der Saison 22/23 wieder in starken Farben: Lila, Pink, Bordeaux – alles ist erlaubt, gerne auch als Color-Blocking. Ein Hauch 80er ist ebenfalls zu finden, als Stars wie Madonna Kombinationen aus Tüllrock und Brustiers groß machten.
Pinko hat einen
eigenen Store an
der Kö 56 und ist bei
Breuninger erhältlich.
„Ebenfalls besonders hervorzuheben unter den italienischen Marken ist die Mode von Twinset Milano: Die Kollektion hat diesmal besonders viele Kleider, ganz romantisch und im frechen Bohemian-Style. Glitter, Federn, Lurex, das ganze ,Bling-Bling‘ spielt sowieso bei allen Labels in der nächsten Wintersaison eine tragende Rolle. An den Accessoires darf es gerne goldig glänzen, es darf überhaupt von allem etwas mehr sein.“ Ein weiterer Trend, der bei Twinset Milano, aber auch bei vielen anderen Labels deutlich zu erkennen ist, ist „Faux Leather“, also hochwertiges Kunstleder, das in seinem Tragekomfort dem Echtleder in nichts nachsteht.
Twinset Milano gibt es in Düsseldorf bei Jimmy + Jo an der
Stresemannstraße 27.
Diese Marke fällt mit ihrem Showroom im Medienhafen deutlich aus dem Rahmen: „Das sehr junge Label gehört zu Red Bull und präsentiert sich ausgesprochen futuristisch.“ Sein eigener Anspruch besteht darin, der Schönheit der Mode noch einen Mehrwert in Form von Funktionalität hinzuzufügen, ist aber dennoch im Premium-Fashion-Bereich angesiedelt. Besonders innovativ sind hier beispielsweise App-gesteuerte beheizbare Jacken. Klare Formen und angenehme Materialen bestimmen die Mode. „Nicht nur der Stil der Mode, auch die Ausgestaltung der ganzen Marke ist sehr innovativ – vom Showroom über die Technologien bis hin zum möglichen digitalen Orderprozess per Roboter. In dieser Kollektion gefällt mir die Kombination aus dem dunkelblauen Puffer-Jacket aus Samt mit der hochgeschnittenen schwarzen Lederlegging besonders gut.“
Alpha Tauri wird es in Düsseldorf erstmals ab
der kommenden Herbst-/Wintersaison zu kaufen
geben – bei Peek & Cloppenburg auf der Premium-Etage.