Begeistert für Düsseldorf
Warum brauchte es 1989 einen Zusammenschluss wie die…
Mit dem Bauprojekt „Böhler Leben“ wird das Areal an der Stadtgrenze Düsseldorf-Meerbusch erweitert.
Fangen wir mit einer wirklich guten Nachricht für das Areal Böhler an. Die geplante Erweiterung des Areals an der Stadtgrenze Düsseldorf-Meerbusch um ein zukunftsweisendes Bauprojekt geht in die nächste Etappe. Bei dem dafür ausgelobten Architekten-Wettbewerb traf die Jury unter 15 Entwürfen ihre Entscheidung. Sieger wurde das Architektenbüro Florian Krieger aus Darmstadt in Kooperation mit GDLA Landschaftsarchitektur aus Heidelberg. Das Projekt mit dem Arbeitstitel „Böhler Leben“ entsteht auf Meerbuscher Boden und nimmt eine Fläche von 13 Hektar ein. Vorgesehen ist eine gemischte Bebauung mit Gewerbe und 400 Wohneinheiten.
Die Präsentation gehörte zu den ersten Aufgaben des neu gewählten Meerbuscher Bürgermeisters Christian Bommers. Mit dem federführenden Immobilienentwickler BDP favorisierte er einen Entwurf, der öffentliche Grünflächen mit Wohngebieten verzahnt und zudem eine spannende Verbindung zwischen den großen Hallen auf dem Areal und der angrenzenden Meerbuscher Bebauung mit Privathäusern schafft. Diskutiert werden Standorte für eine Schule und eine Kita sowie ein Mobilitätskonzept. Herzstück und Begegnungsstätte von „Böhler Leben“ soll ein ansprechender Quartiersplatz sein. Ein Anger, wie es ihn früher in den Dörfern gab.
Damit schließt sich auch wieder der Kreis zum Areal Böhler Park, der Gleiches im Sinn hat. Die Vision nahm 2020 einen viel versprechenden Anfang und wurde Realität. Die im Früh jahr eröffnete Gastronomie werde gut angenommen, bestätigt Standortleiter Patric Gellenbeck. Im Böhler Café, betrieben von Barista Dritan Alsela, ist derzeit nur Außerhaus-Verkauf erlaubt. Das „MAGAZINDREI“ unter Leitung von Caterer Broich blieb als Kantine für die ansässigen Mitarbeiter im November weiterhin geöffnet. Diese beiden Gastronomien sollten im Spätherbst durch eine dritte ergänzt werden. Alles war vorbereitet für den fulminanten Start des Restaurants Les Halles – La Piscine im grundsanierten ehemaligen Werksschwimmbad. Wie am alten und unvergessenen Platz im Derendorfer Güterbahnhof formte Gastronom Michel Kuchenbecker ein ganztägiges kulinarisches Konzept und ließ das früher so beliebte nostalgische Ambiente wieder auferstehen. Im Dezember öffnete er das Restaurant, ebenfalls nur für den Außerhaus-Verkauf.
Aber bald soll es hier richtig rund gehen. Eines Tages wird es auch die legendären Partys wieder geben. Dann, wenn Corona besiegt ist. Wenn Treffen im Freundeskreis, gemütliche Dinnerabende, ein Sonntags-Brunch und eine fröhliche Tanzfete wieder möglich sind. Wenn es wieder Messen und Veranstaltungen auf dem Areal Böhler gibt. Und darauf hoffen alle. Vorerst gilt es jedoch, die durch den „Lockdown light“ verursachte Durststrecke mit Zuversicht zu überbrücken. „Ich bin echt stolz auf unsere Mieter“, sagt Patric Gellenbeck. „Viele gehören zur Dienstleistungsbranche. Gerade, als es für sie langsam wieder aufwärts ging, kamen im November die erneuten Corona-Einschränkungen zum Tragen.“ Doch trotz aller Belastungen habe es kreative Lösungen und Initiativen gegeben, damit der Umsatz nicht gänzlich ausblieb. „Da wurden Geschäftsmodelle erfolgreich um- und ausgebaut, wie ich es nie erwartet hätte“, berichtet der Standortleiter. „Diese positiven Impulse betrachtet man mit Erleichterung, sie geben Hoffnung für die Zukunft.“
Denn natürlich sind die Zeiten insgesamt nicht gerade rosig für das Areal Böhler. „Nach den inspirierenden Momenten im Sommer war die Grundstimmung erfreulich, man wollte etwas schaffen und wieder etwas aufbauen“, erzählt Patric Gellenbeck. „Aber alles, was wir für den Herbst geplant hatten, war plötzlich null und nichtig.“ Keine Veranstaltungen in den riesigen Hallen. Keine Messen, die umgesetzt werden konnten und das Gelände mit Besuchern gefüllt hätten. Aber selbst für diesen Stillstand wurden unter dem Stichwort „alternative Vermietung“ etliche Ideen ausgetüftelt. Hallen konnten als Lagerräume angemietet werden oder dienten mit ihrem unschlagbaren Industrie-Charme als Location für Fotoshootings, Videodrehs und TV-Aufnahmen. Wirtschaftlich gesehen zwar nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, räumt Patric Gellenbeck ein.
Aber wenigstens eine sinnvolle Überbrückung. Enttäuschend dagegen, dass der liebevoll inszenierte „Weihnachtszauber“ im Areal Böhler Park nicht wie vorgesehen realisiert werden konnte. An den vier Advents-Wochenenden hätte es zu frisch geschlagenen Tannenbäumen aus der Meerbuscher Gärtnerei Selders Glühwein, Punsch, Crepes und Flammkuchen geben sollten. Damit wäre der angestrebte Charakter eines „Dörfchens in der Stadt“ unterstrichen worden. Jetzt richtet sich das Augenmerk der Betreiber umso intensiver auf den Verlauf der ersten Monate 2021, von denen so vieles abhängt. „Für April, Mai haben wir wieder einiges in der Pipeline, das wir hoffentlich verwirklichen können“, kündigt Patric Gellenbeck an.