Die fernöstliche Küche ist herrlich bunt und vielfältig und hat viel mehr zu bieten als Sushi, Frühlingsrollen & Co. Entdecken Sie mit uns die Küchen Thailands, Japans, Vietnams und Chinas in Düsseldorf.
Nirgendwo in Düsseldorf lässt sich das asiatische Lebensgefühl so intensiv spüren wie in „Little Tokyo“ an der Immermannstraße.
Bei gutem Essen möchte man am liebsten platzen, bei schlechtem Essen am liebsten hungern“, besagt ein fern-östliches Sprichwort. Wie schön, dass die asiatische Küche eine Vielfalt an Aromen bietet, leicht, nahrhaft und lecker ist. Der Siegeszug des Streetfood, also der einfachen Gerichte der Straßenküche, hat einen wahren Asia-Boom ausgelöst. Kaum eine andere Küche Asiens ist so duftig und farbenfroh wie die Thailands. Fliegende Händler verkaufen dort an jeder Straßenecke kleine Köstlichkeiten, und auf den vielen bunten Märkten werden duftender Jasminreis und zarte Reisnudeln, knackiges Gemüse und exotisches Obst in leuchtenden Farben, fangfrischer Fisch und feinste Gewürze in üppiger Fülle angeboten. Zu den fünf wichtigsten Geschmacksrichtungen in der Thai-Küche zählen salzig, süß, sauer, bitter und scharf. Unser Tafelsalz kommt bei den traditionellen Speisen jedoch nicht zum Einsatz. Salzige Würzmittel sind vielmehr nam pla, eine Sauce aus fermentiertem Fisch, und Kapi, eine salzige Garnelenpaste. Beide verstärken den Geschmack der restlichen Zutaten. Für Raffinesse sorgen Palmzucker, Limettensaft, Thai-Basilikum, Chilis, Kokosmilch und Zitronengras. Das Sila Thai an der Bahnstraße liefert die ganze Bandbreite der Thai-Aromatik – in einem Ambiente, das komplett aus Thailand importiert wurde. Suppen mit melodischen Namen wie Tom Yum Gung (klare Suppe mit Garnelen, Zitronengras und frischen Champignons), Vorspeisen wie Satay Gung (Garnelenspießchen mit Erdnusssauce und Salat) und Hauptgerichte wie Phad Gra Pao Nuea (Rindfleisch mit Chili, Paprika, Peperoni und thailändischem Basilikum) berühren alle Sinne. Auch die der Vegetarier: Hinter Gaeng Kheuw Wahn Tauhu verbirgt sich Tofu mit grüner Curry-Kokosmilch-Sauce und Thai-Gemüse. Für Urlaubs-Feeling sorgt die abwechslungsreiche Küche im Baan Prickynoo (Am Wehrhahn). Gung Phad Samunprai (gebratene Garnelen, Bambus, Zucchini, Zwiebeln, Paprika, Champignons, Zitronenblätter, Zitronengras und Basilikum) und die gebackene Banane mit Honig sind ein Gedicht.
Im BaBa Sushi Restaurant werden alle Speisen frisch zubereitet.
In Vietnam ist das Essen wesentlich mehr als reine Nahrungsaufnahme. „Es ist eine hohe Lebenskunst“, so der vietnamesische Ethnologe Tien Huu. Vietnamesen schaffen es, aus wenigen Zutaten in kürzester Zeit das Bestmögliche zu zaubern. Reis, die Fischsauce nuoc mam und frische Kräuter sind die Basis ihrer Küche. Reis gehört zu den Grundnahrungsmitteln und wird oft zu dicken Reisnudeln und Reispapier verarbeitet. Damit lassen sich Fleisch- oder Gemüsehappen in Reispapierrollen verwandeln. Rollen, kochen, braten, frittieren – diese zubereitungsarten sind in der vietnamesischen Küche fest verankert. Wer einen Blick auf die Speisekarte des Quintooo an der Kaiserswerther Straße wirft, stellt das sofort fest. Das Restaurant mit seinen weißen Tischen, den dezent bemalten weißen Wänden und den originellen Lampen wird von Khanh Nguyen betrieben. Die Rezepte hat seine Mutter Tanh Kim Tran entwickelt. All die kleinen Vorspeisen lassen sich wunderbar mit Freunden teilen. Ob Tom Cuon Kh Oai Tay (Garnelen mit Kartoffelfäden umwickelt), Bo La Lot (Rindfleischröllchen in Betelblättern) oder Goi Du Du (scharfer grüner Papayasalat) – das Glück ist greifbar und essbar. Und wer mag, rollt die leckeren Sommerrollen sogar selbst. In Spitzenqualität werden japanische Delikatessen serviert. Immerhin ist Düsseldorf der wichtigste Japan-Standort auf dem europäischen Kontinent. Yoshizumi Nagaya vom Restaurant Nagaya an der Klosterstraße schaffte es, als erster Japaner in Deutschland einen Michelin-Stern zu erkochen. „Ohne Zweifel ist die Küche von Yoshimi Nagaya etwas Besonderes. Durchdacht, klar und präzise fügt man japanische und westliche Elemente zusammen – mal traditionell, mal kreativ, immer aromaintensiv und aus exzellenten Produkten“, urteilten die Michelin-Tester. Eine Auszeichnung, die den japanischen Gastronomen beglückte. „Das ist der Traum eines jeden Kochs, auch ich habe immer von einem Stern geträumt“, freute er sich. Das Nagaya hält seinen Michelin Stern seit Jahren, und sogar der Ableger Yoshi by Nagaya, unweit des Stammhauses an der Kreuzstraße, erhielt den begehrten Stern für seine klassisch japanische Küche. Japanische Speisen und Wein offeriert das neue Roku Japanese Dining & Wine an der Schwerinstraße, das Yoshizumi Nagaya mit dem Winzer Hideki Asano und Kojun Shuhama eröffnet hat. Eine weitere Top-Adresse für Japan-Fans ist das Benkay im Düsseldorfer Traditionshotel Nikko an der Immermannstraße. Es verkörpert erlesene Kulinarik auf höchstem Niveau. Die modern gestalteten Grillstationen bieten japanisches Gourmet-Handwerk zum Anfassen. Alle Kreationen werden ganz individuell auf einer heißen Eisenplatte direkt vor den Augen der Gäste zubereitet. Hier ist man mitten in „Little Tokyo“, das sich zwischen Hauptbahnhof und Stadtmitte, rund um die Immermannstraße und die Klosterstraße erstreckt und mit einer Fülle an japanischen Restaurants, Bäckereien und Supermärkten aufwartet. Das Naniwa an der Oststraße gehört zu den populärsten Ramen-Restaurants der Stadt. Ein weiterer Hotspot für die würzigen Suppen: das Takumi, das seine Gewürze aus dem nordjapanischen Hokkaido bezieht. Sushi-Fans zieht es zu Akio Ando, der 1995 sein erstes Sushi-Restaurant, das Maruyasu, in den Schadow Arkaden eröffnete. Mittlerweile hat er ein kleines Sushi-Imperium, und seine Häppchen aus essigsaurem Reis und verschiedenen Zutaten wie rohem oder geräuchertem Fisch, Nori und Gemüse sind heißbegehrt. Wie der Kaiser im alten Tokio fühle man sich im BaBa Sushi Restaurant an der Münsterstraße, verspricht das BaBa-Team und offeriert Edamame (schmackhafte japanische Bohnen), Fire Tuna Rolls (Rucola, Gurke, Mango, Cream Cheese, umwickelt mit Flussaal) oder eine Best Friend-Platte (Miso Suppe, Sake Nigiri, Maguro Nigiri, Hamachi Nigiri, Kappa Maki, Sake Maki, California Roll und Toronto Crunchy).
Khanh Nguyen hat die vietnamesische Küche in Düsseldorf salonfähig gemacht. Alle Rezepte zu den Gerichten im Restaurant Quinntooo stammen von seiner Mutter Tanh Kim Tran.
Auch die Chinesen essen gern und gut. Je nach Region und Klima stehen mehr Reis oder Nudeln, Fleisch oder Fisch auf dem Speiseplan. Mal wird mild, mal ultra-scharf gewürzt. Die Pekingente ist wohl mit das bekannteste Gericht Chinas. Ein Erlebnis: der Besuch des „Bösen Chinesen“ mit seinem stylishen Ambiente. Das Restaurant gibt es inzwischen in Flingern (Flurstraße) und im Medienhafen (Zollhof 13). Lecker: Ha Cao im Bambuskorb (gedämpfte Teigtaschen mit Garnelen und Ingwer gefüllt, mit süßscharfer Hoisin-Sauce serviert) und Glücksgefühle am gelben Meer (knusprige Ente mit Mango und Gemüse in süß-scharfer Mangosauce). Auch die Haute Cuisine in Düsseldorf setzt vielfach auf asiatisch inspirierte Küche, zum Beispiel der Sauerländer Benjamin Kriegel im Sternerestaurant Fritz’s Frau Franzi und David Büchner im Restaurant Stappen an der Luegallee. Und wer all diese kulinarischen Köstlichkeiten einmal selbst zu Hause zubereiten möchte, besucht vorher einen der Kurse in der Kochschule von Frank Petzchen an der Steinstraße. Zum Kursprogramm gehören „Peking Ente – easy going“, „Asian Fusion Food“, „Thai Wok“, „Kobe/Wagyu Beef – Japanese Style“ sowie „Thai Food“.
Aus dem Top Magazin Düsseldorf Nr. 03/2020
Veröffentlichung
» 09/2020 - 12/2020
Autor
» Top Magazin
Fotograf
» Anne Orthen, Hans-Juergen Bauer, Melanie Zanin