Niklas Drösser leitet seit acht Jahren die Niederlassung von Wempe an der Kö.
Kaum vorstellbar, dass sich bei Niklas Drösser die Affinität zu Preziosen nicht durchgesetzt hätte. Dazu muss man nur sein familiäres Umfeld beleuchten: der Großvater Edelsteinfasser, der Vater Goldschmiedemeister mit eigenem Geschäft, die Mutter Goldschmiedin, der Bruder Schmuckdesigner, die Schwester Kauffrau im elterlichen Betrieb. „Schon als Kind hatte ich meinen eigenen Arbeitstisch im Laden“, erzählt der Geschäftsführer der Wempe Niederlassung in Düsseldorf. Zwar machte er nicht die Goldschmiedekunst zu seinem Beruf, der Branche aber blieb er verhaftet – mit einer Ausbildung zum Gemmologen an der renommierten Schule von Idar-Oberstein und danach zum europäischen Gemmologen. Zudem ist er Mitglied in der englischen gemmologischen Gesellschaft. Mit diesem Rüstzeug trat der gebürtige Düsseldorfer 1999 in das traditionsreiche Hamburger Familienunternehmen Wempe ein. 1879 gegründet, wird es in vierter Generation von Kim-Eva Wempe geführt. In weltweit 37 Niederlassungen und Markenboutiquen sind rund 800 Mitarbeiter beschäftigt. Nach seiner Lehre als Einzelhandelskaufmann in der Niederlassung an der Kö folgte für Niklas Drösser ein inspirierendes Jahr bei Wempe in New York. „Auf der Fifth Avenue war alles größer, schneller, lauter“, erinnert er sich. „Dazu kam eine enorme Anzahl von Kunden.“ Als stellvertretender Geschäftsführer kehrte er nach Düsseldorf zurück, vor acht Jahren übernahm er die Leitung und ist rundum zufrieden.
Die Niederlassung zeichnet sich durch ihre zentrale Lage an der Königsallee aus. Auf der einen Seite geht es Richtung Altstadt, auf der anderen zur Einkaufsmeile Schadowstraße. „An uns kommt keiner vorbei“, bestätigt Niklas Drösser und lacht. „Der Kö-Bogen hat uns noch mehr Zulauf beschert, darunter viele Besucher aus der Region.“ Starken Zuspruch findet aus dem spannenden Mix an Marken beispielsweise die eigene Uhrenmarke „Wempe Glashütte i/SA“. „Für einen tollen Preis bekommt man viel gute Qualität aus Deutschland“, sagt Niklas Drösser. „Das gilt auch für den Schmuck BY KIM aus unserem Atelier. Gerade in Krisenzeiten sind Diamanten und Gold gefragt.“ Gern möchte man wissen, was das teuerste Stück war, das in Düsseldorf je über die Ladentheke ging. „Wichtiger ist die Einstiegspreislage, eines der liebsten Wörter von Herrn Wempe“, korrigiert der Geschäftsführer. „Sie liegt bei Uhren und Schmuck knapp unter 500 Euro. Das zeigt, dass wir für jeden da sind.“ Organisation und Kundenbetreuung nehmen den Großteil seines Arbeitstages ein. „Hin und wieder bin ich auch gern im Verkauf“, betont er. „Ich habe das Glück, von schönen Dingen umgeben zu sein.“ Das gilt erst recht nach dem umfangreichem Umbau der Niederlassung. „Ich mag den Blick auf die historischen Fassaden, die Skulpturen und den Platz gegenüber“, sagt Niklas Drösser. „Das helle Tageslicht ist für Juweliergeschäfte nicht üblich.“ Ein Punkt ist dem Geschäftsführer noch wichtig: „Wir sind zwar ein Hamburger Familienunternehmen, aber immerhin schon seit 40 Jahren in Düsseldorf etabliert. Deshalb engagieren wir uns intensiv am lokalen Markt.“ Dazu gehören neben vielen anderen Themen die Wartung der beiden großen Uhren an jedem Ende der Kö sowie der 2019 ausgerufene Preis für das Düsseldorfer Ehrenamt.