Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
„Art Düsseldorf“ erfolgreich als Gesamtkunstwerk
Düsseldorf ist unbestritten ein gutes Pflaster, um zeitgenössische Kunst zu zeigen und zu kaufen. Hier wird aber auch die Kunst gefeiert mit Vernissagen in den Galerien, bei lockeren Lunches, exklusiven Dinnern oder Partys bis zum Morgengrauen, bei Einladungen in den Räumen privater Sammlungen – und natürlich insbesondere auf der „Art Düsseldorf“. Mit ihrer dritten Edition in den ehemaligen Stahlwerk-Hallen auf dem Areal Böhler hat sich die Kunstmesse etabliert und ist mit mehr als 40.000 Besuchern ein Anziehungspunkt für Kunstfreunde, Kuratoren, Sammler aus dem In- und Ausland. Vier Tage lang stand die „Art Düsseldorf“ im Fokus der internationalen Kunstszene. Messemitgründer Walter Gehlen zeigte sich zufrieden: „Wir haben ein gesundes Fundament geschaffen, die �Art Düsseldorf� inhaltlich weiterzubringen.“ Er hat dafür Partnerschaften mit Privatsammlern in der Region geschlossen, die als „Rhineland Independent“ auftreten. Gehlen hat, befördert durch die strategische Partnerschaft mit den britischen Messemachern Sandy Angus und Tim Etchells, Sammler in Japan getroffen. So konnte er den Sammler Daisuke Miyatsu als Talkgast gewinnen. Er hat sich in Polen umgeschaut und junge polnische Galerien auf einen Gemeinschaftsstand eingeladen.
Auch diesmal wirkte die „Art Düsseldorf“ wieder wie ein Gesamtkunstwerk und die hochrangige Gegenwartskunst kam in den Industriehallen glänzend zur Geltung. Rund 90 etablierte und junge, regionale und internationale Galerien präsentierten sich. Die „Art Düsseldorf“ behauptete sich als internationale Messe mit regionaler Verankerung, was sowohl die Teilnehmerzahlen als auch eine neue Kooperation mit Düsseldorfer Sammlern und Institutionen belegen. „Die Art Düsseldorf ist am richtigen Ort zur richtigen Zeit“, sagt der Gründer und Direktor der Messe. „Sie vereint die herausragenden Eigenschaften des Kunststandortes Rheinland und trifft auf die Neugier der angrenzenden Regionen.“
Bei der Pre-Preview, auf der die Sammler Gil Bronner (Sammlung Philara), Monika Schnetkamp (Arthena Foundation Kai 10), Julia Stoschek und ihre Collection in Oberkassel sowie Sabine Langen-Crasemann (Langen Foundation) Düsseldorfs neue und wichtigste private Initiativen für die bildende Kunst „Rhineland independent“ verkündeten, traf Multimillionär Robert Rosenkranz aus New York auf die heimischen Sammlerehepaare Michael und Evelyn Viehof sowie Rosie und Rudolf Dahmen. Derweil war Kunstpalastdirektor Felix Krämer mit einer Ankaufskommission unterwegs und kaufte für die Sammlung eine Installation von Henrike Naumann und ein Gemälde von Karl Heinz Jakob. Die Ankaufssumme von 25 000 Euro wurde finanziert durch Spenden des Freundeskreises und der „Art Düsseldorf“.
Man traf sich in den Kojen oder im Restaurant oder bei einem der zahlreichen Talks. So gab es ein Wiedersehen zwischen Ulrike Groos (Chefin am Kunstmuseum Stuttgart, vormals Kunsthalle Düsseldorf), und Claudia Hornemann. Modeunternehmer Steffen Schraut traf auf den Kabarettisten und Fotografen Dieter Nuhr. Aus München ließ sich der Designer Adrian Runhof blicken. Er hatte mit eigens entworfenen Modellen aus seinem Modehaus Talbot/Runhof die Hostessen eingekleidet.
Künstler wie Jan Albers, Katharina Sieverding, Mischa Kuball, Manfred Vogelsänger und Jennifer López Ayala waren genauso unterwegs wie Dr. Petra Schäpers (Dorotheum), Stefan Mühling (Developer) und seine Frau Sabine, Dieter Castenow und Clemens Pflanz (Meisterkreis), Svenja Baum (Kenzo), Bruce Darnell und die in Düsseldorf lebende chinesische Malerin Jiny Lan. Colmar Schulte-Goltz (Galerist und Kunstexperte bei „Bares für Rares“) plauderte mit Oliver Fink (Kapitän Fortuna Düsseldorf). Jeannette Gräfin Beissel von Gymnich, Tanja Kleine-Quadflieg (Stiftung Kleine), Sammlerin Irene Arnold, Maike Borgwardt-Coenen (Christie‘s) und Anna Laudel, die vor kurzem eine Galerie auf der Mühlenstraße eröffnet hat, versammelten sich beim Ladies-Lunch mit Kunstführung, zu dem Alex Iwan (Textschwester) und Sandra Christmann (Verantwortliche für Strategic Alliances der „Art Düsseldorf“) eingeladen hatten.
An den vier Tagen wurde beherzt Geld ausgegeben, zahlreiche Kunstwerke wechselten den Besitzer, man nutzte die feine Kunst-Bühne und pflegte seine Netzwerke. Im November 2020 folgt eine Neuauflage.