Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
TV-Koch Dave Hänsel lebt dort, wo das Leben brodelt – mitten in Klein-Tokyo in der Stadtmitte. Mit dem Top Magazin bummelt er durch sein Quartier und erzählt, warum er hier so gerne wohnt.
Geboren in Köln, aufgewachsen in Hamburg, kam ich aus beruflichen Gründen 2001 nach Düsseldorf. Als TV-Moderator hatte ich damals bei der WDR-Lokalzeit angefangen, für die ich heute noch immer arbeite. Zwischenzeitlich habe ich verschiedene Ecken der Stadt ausprobiert, bin ein paar Mal umgezogen, bis ich vor sechs Jahren meine jetzige Bleibe in einem Hinterhaus an der Immermannstraße fand. Sie ist für mich perfekt. Meine Freundin Inken und ihre Tochter wohnen direkt im Nachbarhaus. Die Wohnung ist 200 Quadratmeter groß, bietet also genügend Platz für mein Schlagzeug und meinen Billardtisch, der mitten im Wohnraum steht. Im Keller lagern Scheinwerfer und Kameras meiner TV-Produktionsfirma. Die Küche ist groß genug, sodass ich hier in Ruhe mit Gästen für meine TV-Sendung bei der WDR-Lokalzeit kochen kann. Es ist die ideale Kombination zwischen Arbeit und Freizeit, und das mitten in Düsseldorf. Ich wohne gerne im Zentrum, da wo richtig was los ist. Direkt vor meiner Haustür brodelt das Leben: jede Menge tolle Restaurants, witzige Läden und interessante Menschen. Das Viertel hier, das auch Klein-Tokyo genannt wird, macht seinem Namen alle Ehre. Hier essen zu gehen ist, wie ein Kurztripp nach Asien, was für mich als Koch natürlich super spannend ist. Rund um die Immermannstraße wird fernöstliche Küche großgeschrieben, da findet man japanische und thailändische Spezialitäten genauso wie koreanische oder laotische. In den umliegenden Supermärkten gibt es alles, was man zum Kochen braucht. So eine unglaubliche Vielfalt auf engstem Raum! In Europa lässt sich wenig Vergleichbares finden – da müsste man schon nach Tokyo fliegen. Aber ich mag auch die City, die Altstadt und ich liebe die Nähe zum Rhein. Das Schöne ist, ich kann von hier aus alles schnell zu Fuß erreichen. Mein Auto brauche ich wirklich sehr selten. Am Bahnhof bin ich in fünf Minuten. Ich pendele regelmäßig für meine Sendung beim NDR nach Hamburg. Dort bin ich alle zwei Wochen auf einem der vielen regionalen Wochenmärkte unterwegs und koche mit Zuschauern. Ich fahre mit dem Zug vier Stunden in die Hansestadt, da kann ich lesen, Musik hören. Das ist für mich wie geschenkte Freizeit. Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum ich mich in Düsseldorf rundum wohlfühle. Das Flair dieser Stadt hat auch viel mit den Menschen zu tun, die hier leben. Da ich regelmäßig mit einem Weinstand auf dem Fisch-
markt bin, habe ich relativ engen Kontakt zu den Düsseldorfern. Sie sind aufgeschlossen, neugierig, haben Lust, auch mal was Neues auszuprobieren. Gerade auch beim Kochen auf Märkten, zum Beispiel in der Zeit als ich einen eigenen Stand auf dem Carlsplatz hatte, habe ich so viele lustige Erfahrungen gemacht. Das macht Düsseldorf für mich ausgesprochen lebens- und liebenswert.