Düsseldorf ist der wichtigste JapanStandort auf dem europäischen Kontinent – und somit touristischer Anziehungspunkt für Japan-Fans aus aller Welt. Allein im Stadtgebiet gibt es über 400 japanische Unternehmen – darunter viele Restaurants.
Gourmet-Trio im Benkay Teppanyaki des Hotel Nikko Düsseldorf: Taiki Unno, Kazuki Otsuka, Gai Ishikawa (v.l.)
Die asiatische Küche boomt! Speziell in Düsseldorf, der Heimat von fast 8000 Japanerinnen und Japanern. Das Stadtviertel rund um die Immermannstraße, liebevoll Little Tokyo genannt, hat Strahlkraft. Hier locken zahlreiche japanische Restaurants, Bäckereien und Supermärkte. Die besten Ramen der Stadt gibt’s seit über 25 Jahren im Naniwa auf der Oststraße. Vor dem Lokal bilden sich stets lange Schlangen und man sieht viele Japaner. „Ramen-Nudelsuppen schmecken den meisten Menschen. Sie sind auch für Neulinge der japanischen Küche passend“, weiß Petra C. Fujiwara, seit 36 Jahren mit einem Japaner verheiratet. Ein Sushi-Hotspot ist das Maruyasu in den Schadow-Arkaden. Unternehmensgründer Akio Ando kam 1965 zunächst als Bergmann nach Deutschland, bevor er 30 Jahre später sein erstes Sushi-Restaurant eröffnete – mittlerweile sind es neun. „Sushi ist ein Gericht unter vielen anderen. Wenn Sushi, dann ist es in Japan Hauptgericht und keine Vorspeise.“ Die kleinen Häppchen aus essigsaurem Reis und verschiedenen Zutaten wie rohem oder geräuchertem Fisch, rohen Meeresfrüchten, Nori und Gemüse sind sowohl Gaumen- als auch Augenschmaus. Japan-Feeling auf höchstem Niveau bieten das Nagaya und sein Ableger Yoshi by Nagaya des Japaners Yoshizumi Nagaya, der sein Handwerk bei berühmten japanischen Meistern gelernt hat. Beide Restaurants sind mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet und somit die höchstdekorierten Japaner Deutschlands. Zur Liste der Top-Locations zählt auch das Benkay im Hotel Nikko – mit dem einzigen Teppanyaki Restaurant in Düsseldorf.
Im BaBa Sushi Restaurant werden alle Speisen frisch zubereitet.
„Gutes Essen ist in Japan von zentraler Bedeutung“, weiß Petra C. Fujiwara, deren zweite Heimat Japan ist. „Die traditionelle japanische Küche wird ‚Washoku‘ genannt und wurde 2013 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. ‚Wa‘ steht für ‚Japan‘ und ‚shoku‘ für Essen. Charakteristische Eigenschaften von ‚Washoku‘ sind: eine Vielfalt von frischen, regionalen Zutaten. Der Eigengeschmack der Produkte soll im Vordergrund stehen. Öl und Gewürze werden sehr sparsam verwendet. Manches wird roh gegessen, vieles sehr kurz gegart. Die Ausgewogenheit der Bestandteile einer Mahlzeit ist wichtig. Als normal gilt, dass man zum Reis eine Suppe anbietet sowie drei kleinere Gerichte. Das Essen muss nicht nur wohl ausbalanciert, vielfältig und gesund sein, sondern auch gut aussehen.“ Wenn es um den Genuss geht, greifen Japaner gern tief ins Portemonnaie. „Sie geben von ihrem verfügbaren Einkommen einen deutlich höheren Teil fürs Essen aus als die Deutschen. In Japan gibt es inzwischen sogar mehr Restaurants mit Michelin-Sternen als in Frankreich.“
Auf der Beliebtheits-Skala ganz oben stehen Ramen-Nudelsuppen, Curry-Reis und frittiertes Schnitzel auf Reis. „Alles Gerichte, die in die Kategorie ‚Fast Food‘ gehören. Dennoch ist auch ‚Fast Food‘ in Japan lecker, gesund und ästhetisch dekoriert, zudem ungeheuer variantenreich. Es ist eher für den Mittag reserviert, abends isst man etwas aufwendiger.“
Ein Sushi-Hotspot ist das Maruyasu in den Schadow-Arkaden.
Zu trinken gibt es mittags zum Essen in aller Regel grünen Tee. Abends traditionell Sake – im Sommer kalt, im Winter warm – aber auch Bier und Wein. Spannender findet Petra C. Fujiwara, was Japaner zum Trinken essen. „Es gibt viele Izakaya, das sind japanische Kneipen. Man sagt, dass man dort zum Trinken hingeht, aber es wird immer und unbedingt dazu eine ganze Reihe an Gerichten bestellt. Kleinigkeiten, die in großer Ausgewogenheit, Vielfalt und Kreativität zubereitet werden. Was dann bestellt wird, ist für alle da, die am Tisch sitzen, neudeutsch ‚sharing‘ genannt“, so die Kennerin japanischer Gepflogenheiten. Für Japan-Fans und solche, die es werden möchten, hat sie im Auftrag von Düsseldorf Tourismus die Stadtführung „Sushi, Sake & japanischer Lifestyle“ konzipiert. Dabei taucht man für zwei Stunden in die japanische Community und ihre Kultur ein. „An jeder Ecke des Viertels warten interessante Geschichten zur Entwicklung der großen Gemeinde und zahllose Erlebnisse für den Gaumen“, sagt Ole Friedrich, Geschäftsführer Düsseldorf Tourismus GmbH. „Die Liebe zu Japan geht bei der Führung auch durch den Magen – dafür sorgen vier kulinarische Stopps.“ Dazu gehören eine Sake-Verkostung im Kyoto, eine Tee-Verkostung mit Motoko Dobashi im Anmo/Art Cha sowie ein Besuch in der „Bakery my Heart“. Natürlich dürfen auch Sushi bei der Führung durch Little Tokyo nicht fehlen. Sie gibt es am Ende der Tour im Maruyasu in den Schadow-Arkaden.
Die besten Ramen der Stadt gibt’s seit über 25 Jahren im Naniwa auf der Oststraße.
top tipps für Japan-Fans
Nagaya, Klosterstraße 43, 40211 Düsseldorf, Telefon 0211 8639636, www.nagaya.de
Yoshi by Nagaya, Kreuzstraße 17, 40210 Düsseldorf, 0211 86043060, www.nagaya.de
Qomo, Stromstraße 20, 40221 Düsseldorf, Telefon 0211 86320018, www.rheinturm.de
Osaka, Alexanderstraße 35, 40210 Düsseldorf, Telefon 0211 41607776, www.osaka-nagoaji.de
Kikaku, Klosterstraße 38, 40211 Düsseldorf, Telefon 0211 357853, www.kikaku.de
Benkay, Immermannstraße 41, 40210 Düsseldorf, Telefon 0211 8342620, www.nikko-hotel.de
Baba Sushi, Münsterstraße 22, 40477 Düsseldorf, Telefon 0211 44098822, Facebook
Bakery My Heart, Marienstraße 26, 40210 Düsseldorf, Telefon 0211 5504760, Facebook
Kyoto, Immermannstraße 26, 40210 Düsseldorf, Telefon 0211 352736, www.kyoto-japan.de
Anmo Art/Cha, Bendemannstraße 18, 40210 Düsseldorf, Telefon 0211 38731741, www.anmo-art-cha.com
Maruyasu, Schadow-Arkaden, Schadowstraße 11, 40212 Düsseldorf, Telefon 0211 8681937, www.maruyasu.de
Stadtführung „Sushi, Sake & japanischer Lifestyle“, jeden Samstag 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr, Erwachsene 26 Euro, Kinder 13 Euro. Buchung unter Telefon 0211 17202-854, www.duesseldorf-tourismus.de
Aus dem Top Magazin Düsseldorf Nr. 03-2019
Veröffentlichung
» 09/2019 - 12/2019
Autor
» Top Magazin
Fotograf
» Melanie Zanin (2), Hotel Nikko Düsseldorf, Michael Lübke (2)