„Wir müssen uns dem Konkurrenzkampf stellen“
Auf die Frage, wie die ersten Wochen im…
Die Destination Düsseldorf feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Top Magazin sprach mit Geschäftsführer Boris Neisser über die Aufgaben und Ziele der Wirtschaftsvereinigung.
Schauinsland-Reisen Jazz Rally, Düsseldorfer Frankreichfest, ProWein goes city: Bei ihren Veranstaltungen setzt die Destination Düsseldorf auf Qualität und prägt damit das Image der Landeshauptstadt. Was 1989 als Arbeitsgemeinschaft von acht Unternehmen begann, ist heute eine Vereinigung mit rund 160 Mitglieds-Unternehmen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: Standortmarketing für Düsseldorf im In- und Ausland zu betreiben. Zu den Mitgliedern der „DD-Familie“, wie Geschäftsführer Boris Neisser die Vereinigung beschreibt, gehören Unternehmen wie Vodafone, Henkel, die Messe, der Flughafen und zahlreiche mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen aus Düsseldorf und der Region. „Unsere Aktivitäten basieren auf drei Säulen“, so Neisser. „Zum einen sind das die Großveranstaltungen, mit denen wir viel Publikum in die Stadt bringen. Die Organisation regelmäßiger Netzwerktreffen für unsere Mitglieder ist unser zweites Aufgabengebiet. Die dritte Säule ist unser Einsatz für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf, beispielsweise die Unterstützung bei der Ansiedlung der Classic Remise in Wersten, heute ein Publikumsmagnet, oder unser Einsatz für die Flughafen-Kapazitätserweiterung.“
Aus dem Netzwerk entsteht die Kraft zur Finanzierung der Veranstaltungen. „Ohne tatkräftige Partner aus der Wirtschaft wäre die rein privatwirtschaftliche Finanzierung unserer Veranstaltungen nicht möglich“, erklärt Neisser. „Viele unserer Mitglieder sind gleichzeitig auch Partner unserer Events.“ Wichtig ist ihm aber stets die Nähe zur Stadt. „Wir stimmen uns sehr eng mit den städtischen Behörden ab und unterstützen uns wechselseitig – ein gelungenes Beispiel für ein funktionierendes Public Private Partnership.“ Das Engagement der Destination Düsseldorf fasst er so zusammen: „Wir bringen Publikum mit Wirtschaftskraft nach Düsseldorf und beleben damit außerhalb der Messezeiten Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel. Andererseits kümmern wir uns um die weichen Standortfaktoren und transferieren Messethemen in die Stadt.“ So könnten sich nicht nur die Bürger mit der Messe identifizieren, sondern auch die Business-Gäste ihr Thema in der Stadt wiederfinden und sich willkommen fühlen. „Eine gute Voraussetzung, um privat zurückzukehren, denn viele Besucher sind überrascht, wie vielfältig und schön Düsseldorf ist – und wie nah alles beisammen liegt.“ Inwieweit die Stadt profitiert, macht Neisser am Beispiel der Schauinsland-Reisen Jazz Rally deutlich: „Jährlich besuchen rund 300.000 Menschen das Festival, das in diesem Jahr bereits zum 27. Mal stattfindet. Davon ausgehend, dass ein Tagestourist rund 35 Euro ausgibt, haben diese rund acht Millionen Menschen schon sehr viel Wirtschaftskraft hierhergebracht.“
Mit Deutschlands größtem Jazzfestival verbindet Neisser auch ein privates Jubiläum. „Ich mache jetzt seit 25 Jahren gemeinsam mit Petra Schlieter- Gropp die Jazz Rally. Ein schöner Anlass, um ihr und ihrer Agentur Schlieter & friends einmal ‚Danke‘ zu sagen für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit.“ Es gibt viele Momente aus dieser Zeit, an die sich Boris Neisser gerne zurückerinnert: „Besonders spannend war allerdings ein Fototermin im Aquazoo. Das Saxofon spielende Krokodil war über viele Jahre das Erkennungszeichen des Festivals und sollte ein ‚echtes’ Pendant erhalten: So haben wir in den 90er-Jahren die Patenschaft für ‚Sammy Jazz Junior’ übernommen. Der rund drei Meter lange Mississippi-Alligator lebte im Aquazoo und war über viele Jahre das Maskottchen und Wappentier des Festivals.“