Klaus Stickelbroeck arbeitet im Hauptberuf bei der Düsseldorfer Polizei.
Klaus Stickelbroeck, Polizist mit nächtlichen Phantasien
Seine spannenden Geschichten schreibt er am liebsten, wenn die anderen schlafen. Bei Nacht ist Klaus Stickelbroeck oft hellwach, weil er als Polizei-Hauptkommissar und Dienstgruppenleiter der Altstadtwache in vier Schichten arbeitet. Kommt er spät abends nach Hause, setzt er sich in aller Ruhe an den Computer. „Bis drei, vier Uhr kann ich das locker durchhalten“, erzählt er. Es muss seit 2000 viele schlaflose Nächte für ihn gegeben haben, sonst wäre die stattliche Parade seiner Kurzkrimis und Kriminalromane kaum zu schaffen gewesen. Bei seinen in Düsseldorf verankerten Schauplätzen nutzt Klaus Stickelbroeck einen beruflich bedingten Vorteil. „Ich komme manchmal an Orte, die sonst keiner kennt“, erzählt er. Da spielt dann der Showdown schon mal im nirgendwo verzeichneten Rettungsweg eines U-Bahn-Schachtes, den die Polizisten bei einem Rettungseinsatz per Zufall entdeckten. Ansonsten geht der Familienvater „mit offenen Augen und Ohren“ durch die Stadt und entwickelt seine Fälle mit großer Lust am schwarzen Humor. „Den lieben Polizisten bekanntlich ganz besonders. Meine Kollegen schätzen es auch, wenn sie beim Lesen die Schauplätze wiedererkennen.“ Das eint sie mit vielen Fans des Autors. Klaus Stickelbroecks Held in bisher sieben Büchern war der smarte Privatdetektiv Hartmann. In „Blondes Gift“ verliebte er sich zuletzt in eine gefährliche Frau, die plötzlich verschwindet. „Ich mag diese Figur und halte Hartmann die Treue“, verspricht er. Gelegentlich tut sich Klaus Stickelbroeck mit den Düsseldorfer Krimi-Cops zusammen. „Einer hat eine Idee und hält sie fest, die anderen vier schreiben sie fort. Das funktioniert“, versichert er. „Unser freundschaftlich-kollegiales Verhältnis hält den Motor am Laufen.“
Ella Dälken führt gern auf falsche Fährten
Allzu blutrünstig mag sie es nicht. „Klar, auch bei mir sterben Menschen, aber ein kleines Augenzwinkern sollte trotzdem dabei sein“, sagt sie. Die Autorin hat ein Faible für englischen Humor à la Miss Marple und schätzt die TV-Serie „Mord mit Aussicht“. Mit Krimis wie „Tot überm Zaun“ und „Tot im Winkel“ wurde die studierte Historikerin bekannt. Dafür ersann sie die exzentrische Rentnerin Cosma Pongs: „Sie brennt darauf, einen Mord aufzuklären und freut sich wie Bolle, als sie eines Tages über eine Leiche stolpert.“ Beim Schreiben hält sich die Wahl-Düsseldorferin von Kapitel zu Kapitel an eine feste Struktur. „Bei Krimis braucht man das auch“, glaubt sie. „Ich weiß genau, was passiert, habe die Wendepunkte im Blick und genieße es, die Leser auf falsche Fährten zu locken. Man soll jeweils nur ein Puzzle-Teilchen nach dem anderen sehen. Und am Ende muss es immer noch eine Überraschung geben.“ Nach der morgendlichen Runde mit ihrem Hund legt sie mit dem Schreiben los, das sie als Flucht aus der Wirklichkeit betrachtet. „Ich versinke dann in meinen Figuren und wundere mich selbst, was die so alles anstellen.“ Nur stimmig und logisch durchdacht müsse die Handlung sein. Deshalb ärgert sich Ella Dälken auch, wenn sie feststellt, dass Fernseh-Krimis das wieder mal vermissen lassen. „Tot im Winkel“ spielt sich in einem Düsseldorfer Schrebergarten in der Nähe des Zooviertels ab, „dort in der Gegend haben wir früher gewohnt“. In einem Schrebergarten hielt sie auch einmal eine Lesung ab, „an einem warmen, sonnigen Tag, alle hatten Getränke und waren gut gelaunt. Ein schönes Erlebnis“. Im Moment taucht Ella Dälken tief in die Vergangenheit ein. Ihr neues Buch, das 2020 erscheint, wird ein historischer Kriminalroman.
Die Historikerin Ella Dälken liebt Krimis mit Augenzwinkern.
Stefanie Koch und ihr mörderisches Doppelleben
Wer es noch nicht weiß, muss es unbedingt erfahren: Als Stefanie Koch ihre Wohnung im Hafen bezog, erfuhr sie, dass dort einmal eine Leiche gefunden worden war. „Das färbte wohl auf mich ab und verleiht mir eine gewisse Kompetenz“, sagt sie und lacht. „So kam ich aufs Krimischreiben, das ist die Wahrheit.“ Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren entwickelt sie vorher keine exakten Handlungsstränge. Am Anfang steht immer ein Mord, „wo die Reise dann aber hingeht, weiß ich noch lange nicht.“ Das steht erst fest, nachdem die Wände mit Notizzetteln gepflastert, der Boden mit Packpapier-Aufschriften bedeckt ist. Drei Fälle ließ sie ihren Inspektor Lavalle lösen, dann legte sich Stefanie Koch für die zwei knallharten Krimis „18“ und „21“ („die Zahlen des Todes“) das Pseudonym Mia Winter zu. Seitdem führt sie als Autorin ein Doppelleben. In „Hurenpoker“ und „Janusmond“ münzte sie ihre zweite Heimat Frankreich literarisch um. Jetzt ließ sie Lavalle nach acht Jahren Pause auf Wunsch vieler Leser wieder auferstehen. „Das ist wie Die Historikerin Ella Dälken liebt Krimis mit Augenzwinkern. beim Wiedersehen mit alten Freunden nach langer Zeit. Anfangs fremdelt man, danach läuft es wie geschmiert.“ Häufig verortet sie ihre Bücher in Düsseldorf. Den Ausdruck „Lokalkrimi“ mag die Autorin nicht. „Das klingt wie ein Reiseführer. Aber natürlich nimmst du ein Buch anders wahr, wenn dir die Örtlichkeiten vertraut sind. Und Düsseldorf hat hier eine großartige Kulisse zu bieten.“ Ihre Lesungen sind immer schnell ausgebucht. Kaum ist ein Roman abgeschlossen, rattert es schon wieder in ihrem Kopf. Dabei ist das Schreiben für Stefanie Koch nur einer von zwei Berufen, und beide liebt sie sehr. Ihre Aufgaben als „Data Protection Officer“ bei einem großen Unternehmen klingen allerdings auch recht abenteuerlich. „Stimmt“, sagt sie. „Dieses Thema ist so spannend wie ein Krimi.“
Stefanie Koch ist eine gefragte Expertin für Datenschutz, auch hier erlebt sie Hochspannung.
Horst Eckert über seine Passion für Polit-Thriller
Ein Autor auf der Suche nach der Wahrheit. Als ehemaliger WDR-Journalist hat Horst Eckert gelernt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Er will nicht nur spannende Geschichten erfinden, die sich süffig lesen. Voller Ehrgeiz verbeißt er sich in akribische Recherchen, zapft sämtliche verfügbaren Quellen an, um mit neuen
Theorien vielleicht doch noch Licht in einen echten, bislang ungeklärten Fall zu bringen. Hat die Polizei wichtige Spuren übersehen, falsch gedeutet oder sogar vernichtet? Seine Kriminalromane drehen sich um Terrorismus, Geheimdienste, Verschwörungen und den fatalen Missbrauch von Macht, fast immer mit realen Bezügen. „Ein Krimi bedeutet für mich viel mehr als nur die Suche nach dem Mörder“, sagt Horst Eckert. Da braucht es einen Kommissar, der kühn genug ist, es mit Schurken aller Art aufzunehmen. Für „Schwarz-licht“ erfand Horst Eckert den listigen Querdenker Vincent Che Veih, der mit der RAF-Vergangenheit seiner Mutter hadert. In „Schattenboxer“ und „Wolfsspinne“ schrieb er dessen Geschichte fort, „weil mich die Figur fasziniert“. In seinem letzten Buch, „Der Preis des Todes“, machte er allerdings eine Journalistin zur Hauptperson. Horst Eckert arbeitet diszipliniert. „Mit Trödeln kommt man nicht weiter“, hat er festgestellt. Reizvolle Schauplätze findet er vor seiner Haustür. „Bei Streifzügen durch Düsseldorf erfahre ich alles, was ich brauche. Meine Großstadt-Romane handeln von menschlichen Abgründen und berühren alle sozialen Milieus. Für diese Anschauung muss ich nicht weit laufen.“ Die meisten seiner Werke heimsten Preise ein, Lesungen hält er in ganz Deutschland. Zwei Vertraute kennen die Manuskripte lange vor dem fertigen Buch: sein Bruder, der als Lehrer den Rotstift ansetzen soll, wenn er Ungereimtheiten entdeckt. Und seine Frau, die Designerin Kathie Wewer. „Als Kritikerin ist sie perfekt, denn eigentlich mag sie keine Krimis. Wenn sie mich trotzdem zum Weiterschreiben auffordert, weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.“
Horst Eckert wurde für viele seiner Kriminalromane mit Preisen ausgezeichnet. Er bevorzugt Stoffe mit Gegenwartsbezügen.
Auf Spurensuche in Düsseldorf
Krimi-Touren mit Spannung und Spaß.
Rallye 1
Der Mörder ist über alle Berge, und Sie müssen ihn
schleunigst fangen: Bei „Mord am Rhein“ schlüpfen Sie
in die Rolle der Ermittler und benötigen einen messerscharfen
Verstand. Eine kreative Idee für Firmenevents,
Betriebsausflüge oder einfach einen unterhaltsamen Abend
im Familien- und Freundeskreis. Die Teams schwärmen in
Gruppen von 5 bis 7 Personen aus, versehen mit GPS-Geräten.
In drei Stunden sollten vom Rhein über die Bolker
Straße bis zur Königsallee etwa fünf Kilometer bewältigt
werden. Weitere Informationen und Termine
nach Wunsch unter www.guiders.de
Rallye 2
Passend zur Trend-Aktivität Geo-Coaching geht
es bei „Citythriller“ um fesselnde Kriminalgeschichten.
Verbrecher treiben ihr Unwesen in Düsseldorf, die Polizei
ist überfordert, die Bewohner sind verunsichert. Jetzt
müssen Sie die Indizien richtig deuten, um den Mörder zu
überführen. In kleinen Gruppen durchstreifen Sie die Innenstadt
und suchen nach Hinweisen zur Aulärung. Parallel
lernen Sie Sehenswürdigkeiten wie Schlossturm, Rathaus
oder Kö kennen. Die Ziele werden mit GPS-Geräten
angesteuert. Eine perfekte Tour fürs Team-Building:
www.stadtrallye-duesseldorf.de
Rallye 3
Die Tour beginnt mit einer Einweisung im El Papagayo
in der Altstadt. Danach wird die ganze Stadt zur
Spielwiese. Mit der einfach zu bedienenden CityGames
App werden die Teilnehmer von Ort zu Ort geleitet,
immer auf der Suche nach dem Bösewicht. Angenehmer
Nebeneekt: Auch bei dieser Krimi-Tour-Variante lassen
sich die schönsten Seiten der Stadt quasi im Vorbeigehen
entdecken. Sind alle Rätsel gelöst, geht es zurück in den
Bar-Club. Die Teilnehmer bekommen auch Tipps, wo
sie in Düsseldorf „mörderisch gut schlemmen“
oder „Giftcocktails“ schlürfen können.
www.citygames-duesseldorf.de