Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Lisa Robben von Deloitte Digital will den Kunden mit auf eine spannende Reise nehmen. Dabei geht sie selbst gerne über Grenzen und sucht in ihrem Job nach neuen Anregungen.
Wer es in derart jungen Jahren zur Senior Managerin bei einem global vernetzten Unternehmen gebracht hat, muss mehrere Stärken aufweisen. Bei Lisa Robben sind es Fachwissen, Führungsqualitäten, Erfahrung und Kreativität. Die 33-Jährige leitet bei Deloitte Digital in Düsseldorf den Bereich „Communication & Stories“. Das noch junge Unternehmensfeld wurde erst vor drei Jahren in Deutschland geschaffen. „Damals zeichnete es sich ab, dass die Beratungs- und Agenturwelt immer näher zusammenrücken“, sagt Lisa Robben.
„Deloitte kam zu der Erkenntnis, dass auch unsere großen Business-Transformationen einen ganzheitlichen Kommunikationsansatz benötigen.“ Und damit kreative und innovative Formate, „um unseren Kunden neue Chancen schmackhaft zu machen und sie auf eine spannende Reise mitzunehmen“. Sie war zu dieser Zeit schon über fünf Jahre im Unternehmen und auf „Change Management“ fokussiert. Ihre Kollegin Daniela Stieler, die bereits mitverantwortlich war für die agenturnahen Themen bei Deloitte Digital, schlug ihr den firmeninternen Wechsel vor. „Ich fand diese Möglichkeit sofort verlockend“, sagt sie. „Die klassische Beratung, wie ich sie kannte, orientiert sich an Zahlen, Daten, Fakten. Bei Digital gefielen mir die Start-up-Atmosphäre und die Nähe zur Agentur.“
Zu ihrem Team in Düsseldorf gehören 15 Kreative. Kommt man ins Office von Deloitte Digital, reibt man sich die Augen. Mit einem Büro, und sei es noch so modern, hat die weitläufige Loft-Etage an der Rather Straße rein gar nichts mehr zu tun. Auf offenen Flächen gruppieren sich in großzügigem Abstand zahlreiche Arbeitsplätze. Dazu gibt es kleinere geschlossene Räume für Meetings und Besprechungen. Alle sind durch Glasfronten einsehbar und mit originellen Namen versehen: Welcome, The Court, War Room, Aquarium oder Garden House – ein grün bepflanztes, gläsernen Gewächshaus. In der Lobby darf es ebenfalls üppig grünen, die Pflanzen, die sich an der Wand hochranken, sind echt.
Weit oben hängt auch ein Baseball-Korb, daneben eine Liste mit den erfolgreichsten Werfern. Lisa Robben hat in diesem lebendigen Umfeld ihren festen Platz. Sie liebt die Nähe zum Team. Kurze Wege, schneller Austausch. „Jedes Jahr erhalten wir etwa 700 Anfragen für Projekte“, sagt sie. „Rund die Hälfte davon realisieren wir.“ Regelmäßig werden zehn große Dax-Unternehmen betreut. Die meisten Kunden, darunter auch kleinere, kommen aus den Branchen Finanzen, Automobile und Chemie. Deloitte Digital hat mit dem Begriff „Creative Digital Consultancy“ eine eigene Gattung geschaffen, die das Beste aus den drei Welten vereint – Technologie, Consulting und Kreativität. Dass es sie zur Beratung zog, wusste Lisa Robben früh. Gleich nach dem BWL-Studium mit Schwerpunkt nternational Management bewarb sie sich zielbewusst und begann bei einer kleinen Spinoff-Agentur von Roland Berger. „Dort lernte ich alles über Change Management und Beratung“, berichtet sie. „Danach wollte ich wissen, wie eines der ganz großen Häuser das macht. Deloitte war schon damals die globale Nr. eins im Bereich Human Capital und Change Management.“
Ehrlichkeit hält sie für eine der wichtigsten Grundlagen in ihrem Business. „Wenn man das Vertrauen von Kunden gewinnen will, geht es nur so“, sagt Lisa Robben. „So lange die Chemie stimmt, kannst du auch als sehr junge Frau mit charmantem Lächeln klare Worte aussprechen. Man muss ehrlich sein, auch beim Feedback. Wo hat es vielleicht gehapert? Was wäre zu verbessern? Nur so kann man Kunden langfristig an sich binden.“ Besser als andere Agenturen zu sein, würde sie nie behaupten, „jede hat ihre Berechtigung und ihr Feld. Der Ansatz von Deloitte Digital ist allerdings klar definiert. Wir sagen, Kreativität ist kein Selbstzweck, sie braucht stets einen Impact“. Sie nennt das Schlagwort „Business Creativity“ und erwähnt die stabilen Verbindungen bis in den Vorstand großer Unternehmen. „Es ist toll, unter einem Dach alles zu vereinen – die Technologie-Expertise, Industrie-Know-how sowie die kreativen Impulse und Umsetzungen.
Es gibt keine Limitierung, alles ist miteinander verzahnt.“ Auch sie selbst geht gerne über Grenzen und sucht in ihrem Job nach neuen Anregungen. Dazu gehört ihr Engagement im Düsseldorfer Marketing Club. Seit Februar verantwortet sie dort im Vorstand den Bereich „Next Generation“. Lisa Robben über ihre Motivation: „Als ich Manager wurde, fragte ich mich, wie ich außerhalb von Deloitte ein Netzwerk aufbauen könnte, das den kreativen Austausch erweitert und befruchtet. Aus dem Marketing Club heraus wird das gelingen. Ich freue mich, für die nächsten zwei Jahre dort die Zukunft des Clubs mitgestalten zu können.“
Randvolle Tage, anspruchsvolle Aufgaben und der ewige Druck, schöpferisch zu sein – woher nimmt Lisa Robben ihre Inspiration? „Als Projektmanagerin halte ich die Fäden in der Hand und bin nicht allein verantwortlich für die Kreation“, antwortet sie. „Die frischen Ideen kommen aus dem ganzen Team. Jemand schnappt etwas auf, und dann überlegen wir, wie das umzusetzen ist.“ Wohl aber kann sie benennen, was ihre Begeisterung wach hält: „Wir produzieren sichtbare Ergebnisse wie etwa Videos. Wenn ich darauf positive Reaktionen erhalte, weiß ich, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat.“