Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Weltweit ist Düsseldorf als Deutschlands führende Mode- und Kunststadt bekannt. Für Branchenriesen wie L‘Oréal, Shiseido, Schwarzkopf & Henkel oder das französische Luxus-Unternehmen LVHM mit Kenzo, Dior und Givenchy oder Alessandro International ist sie Schaltzentrale und Beauty-Bühne zugleich.
Douglas, Europas Parfümerie-Kette Nummer 1, hat erst 2017 die Zentrale mit 550 Mitarbeitern in die Landeshauptstadt verlegt. Branchen-Primus L‘Oréal setzt mit seinem neuen Firmensitz „Horizon“ am Kennedydamm ein weithin sichtbares Zeichen und ein klares Statement zum Standort. Aber auch zahlreiche mittelständische Firmen wie Monteil und Dermalogica, Blush Hour und Galderma oder Neugründungen wie The Botanical haben hier ihren Hauptsitz. Die Landeshauptstadt, Deutschlands Schönheits-Hochburg, hat sich zur Drehscheibe der Beauty-Konzerne entwickelt und gilt als attraktivste Bühne. Kreativ werden hier Duftmarken gesetzt, wird frisiert und geschminkt, werden Millionen Euro verdient mit Make-ups, Lippenstiften, Body-Lotionen und Haarstyling-Gels.
Im Zeitalter von Selfies und Instagram hat die Kosmetikindustrie ordentlich Fahrt aufgenommen. Einer der großen Profiteure ist Düsseldorf, wo es so viele Friseursalons und Kosmetikinstitute gibt wie in keiner anderen deutschen Großstadt. Die Rheinmetropole ist gefragt als Ausbildungszentrum, sie ist ein begehrter Spa-Standort und Heimat von Verbänden. Zudem gehen in jedem Frühjahr von den drei großen Leitmessen – Beauty Düsseldorf, Top Hair und Make-up Artist – wichtige Neuheiten und Trends für die Branche aus. An drei Tagen präsentieren sich die Aussteller auf dem Düsseldorfer Messegelände und ziehen rund 90.000 Fachbesucher aus aller Welt an. Das Geschäft mit der Beauty jedoch ist nicht nur schön, sondern ein knallharter Wirtschaftssfaktor mit vielen Arbeitsplätzen und großen Umsätzen. Die Statistik macht die bundesweite Top-Position Düsseldorfs anschaulich: Auf 1000 Einwohner kommen 18 Mitarbeiter in Salons, Instituten, Produktion und Handel (was 2,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ausmacht). Abgeschlagen auf Platz zwei folgt Hamburg mit sieben Arbeitnehmern (1,3 Prozent). Nach Angaben der Handwerkskammer gibt es in Düsseldorf derzeit 676 Friseurbetriebe und 513 Kosmetikinstitute. Setzt man diese Zahlen in Relation zu den Einwohnern der Stadt, kommt man auf 108 Friseurbetriebe und 82 Kosmetikinstitute pro 100.000 Einwohner. Mit insgesamt 190 Beauty-Adressen liegt Düsseldorf damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 161 Beauty-Adressen pro 100.000 Einwohnern. Neben den wirtschaftlichen Komponenten ist der Dreiklang aus Fashion, Beauty und Lifestyle der Image- Treiber. Das positive Ansehen der Mode- und Beauty-Metropole mit ihrer Infrastruktur und dem zentral gelegenen Flughafen strahlt auf die ansässigen Unternehmen und ihre Marken ab. Die Stadt ist international, wird als modern und jung wahrgenommen, was Arbeitgeber und Mitarbeiter zu schätzen wissen. Weil weder Haareschneiden noch professionelles Schminken oder Maniküre online funktionieren, ist der Service von Mensch zu Mensch gefragt. Was wiederum für die Beauty-
Messe Düsseldorf ein Erfolgsgarant ist. Seit 34 Jahren ist sie auf Rekordkurs: Mit 1.500 Ausstellern und Marken sowie 55.000 Fachbesuchern (davon zehn Prozent aus dem Ausland) gilt
Düsseldorf als das größte Schönheitspflege-Institut überhaupt – Schönheit sehen und spüren. In diesem Jahr trifft sich von 29. bis 31. März 2019 die ganze Welt der Dienstleistungskosmetik auf
Europas Leitmesse für Kosmetik, Fuß, Nägel, Wellness und Spa, um sich über neue Behandlungen, Produkte, Trends, Innovationen und Zukunftsvisionen zu informieren und
auszutauschen. Die Beauty ist das Trendbarometer der Branche, steht für Professionalität und Qualität und bietet den Besuchern die komplette Marktübersicht. Neben zahlreichen Vorträgen
und Präsentationen liefern die Sonderthemen Impulse und Anregungen für die tägliche Praxis. Spannend und glamourös wird es bei den Make-up-Meisterschaften, Award-Verleihungen oder
der beliebten Modenschau. Mit dem „Beauty Web S@lon“ rücken die Bereiche Digitalisierung und Soziale Medien erneut in den Fokus.
„Die Digitalisierung ist und bleibt die zentrale große Herausforderung für die Dienstleistungskosmetik. Ausgehend von der Branchenentwicklung befinden wir uns mitten in
einem Prozess, die Beauty mit ihrem Fachmessekonzept zielgerichtet in eine digitale Welt zu überführen“, sagt Michael Degen, Executive Director der Messe Düsseldorf. „Im Dienst der
Schönheit liefern wir der Branche und den 120.000 Beschäftigten in Deutschland das professionelle Rüstzeug“, erklärt Degen. „Für mittelständische Unternehmen in dieser Branche
ist die Digitalisierung eine Riesenchance“, sagt Christian Rimpler, Vorsitzender des Verband Cosmetic Professional (VCP). Ohne große Werbebudgets wie die internationalen Konzerne
könnten sich die „Kleinen“ über die digitalen Kanäle behaupten und Marktanteile gewinnen. Düsseldorf ist auch als Hochburg der Maskenbildner und Visagisten bekannt. Mehr als 4.000
Freiberufler haben sich hier niedergelassen, weil das Potenzial an Theater und Filmstudios im Umkreis von 500 Kilometern rund um die Landeshauptstadt so groß wie kaum irgendwo anders
ist. Allein 1200 Theater, 350 Musiktheater, 800 Freilichtbühnen und 600 Fernsehstudios sowie 1300 Film- und Fernsehproduktionsstätten sind vor Ort. Anläßlich der zehnten Auflage der
make-up artist design show (mads) treffen sich auf der Beauty-Messe wieder Maskenbildner und Visagisten aus Theatern, Opern und Schauspielhäusern, TV-Studios, Musicals und
Filmproduktionen. Es handelt sich um die einzige Fachmesse dieser Art für Branchenprofis in Deutschland. Glamourös geht es bei der Gloria-Gala im Rheingoldsaal der Rheinterrasse zu. Mit
dabei sind diesmal Prominente wie Katja Flint, Bettina Zimmermann, Birgit Schrowange und Alexander Mazza. Der Verlag Kosmetik international zeichnet Persönlichkeiten und
Unternehmen für ihre Verdienste und Leistungen in sechs Kategorien mit dem „Deutschen Kosmetikpreis Gloria“ aus. Am letzten Märzwochenende 2019 verwandeln sich parallel zur Beauty die Düsseldorfer
Messehallen wieder zum größten Friseursalon Deutschlands: Zum 15. Mal geht es bei der Top Hair um die neuesten Entwicklungen rund um Schnitt, Farbe und Styling. Denn eines ist klar: So
solide die Branche ist, so schnell ändert sich die Frisurmode, und vor allem die Looks der Stars wie Mila Kunis, Natalie Portmann, Emma Stone oder Gigi Hadid sind beliebt. Einmalig in
Deutschland ist die große Showbühne, auf der internationale Starfriseure mit effektvollen Inszenierungen Friseurkunst zelebrieren. Könner des Friseurhandwerks vermitteln auf den
Workshopbühnen und in der Schnittfabrik Wissen und Tipps für den Salonalltag. Das Geschäft mit Haar, Coloration und Bart boomt. So sind auch die Barbers´ Corner, eine Sonderschau mit
Trends, Techniken, Produkten und speziellen Angeboten rund um das Thema Barbering, inzwischen fest auf der Top Hair Messe etabliert. Denn Schönheitspflege ist schon lange kein
Mädelskram mehr. Immer mehr Männer greifen zu Peelings und Augencremes und vertrauen immer öfter auf die Pflegerituale von Beautyexperten. Mehr als zehn Prozent aller Männer waren
schon bei einer kosmetischen Behandlung im Kosmetik-Salon. Mann will vor allem schöne Hände und Füße. Pediküre und Maniküre sind neben Waxing der Renner.
„Wie duftet Deutschland?“: Diese Frage wird zum ersten Mal am 9. Mai in Düsseldorf beantwortet, wenn dort in der Rheinterrasse der Deutsche Parfumpreis Duftstars verliehen wird.
Die endgültige Wahl über die Düfte des Jahres erfolgt im Vorfeld der Gala, die erstmalig im Rahmen der Düsseldorfer „La Jounée du Parfum – Tage des Duftes“ (9. bis 11. Mai) stattfindet.
Der Deutsche Parfumpreis Duftstars – bislang wurde er in Berlin verliehen – gilt als wichtigste Ehrung der Kosmetikbranche. Zu der hochkarätigen Gala werden zahlreiche prominente Gäste
aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur erwartet. Und eins scheint sicher und wird durch Markt-Analysen untermauert. Das Geschäft mit der
Beauty hat beste Zukunftsaussichten. Nicht zuletzt, weil die Gesellschaft altert, die heute 80- Jährigen wie 60 wirken, sie fitter und gesünder sind und gut aussehen wollen. Immer mehr
Menschen sind bereit, viel Geld für Schönheit und Gesundheit auszugeben.