Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Das Traumziel ist gut erreichbar und sicher. Immobilien sind heiß begehrt, vor allem, wenn sie einen spektakulären Meerblick bieten.
Sie ist seit 14 Jahren auf Mallorca im Immobiliengeschäft: Sabine Asshauer bringt es kurz und knapp auf den Punkt: „Es gibt derzeit nur zwei Inseln in Europa, die man wirklich als Hotspot bezeichnen kann – Sylt und Mallorca!“
Die Balearen-Insel kennt sie wie ihre Westentasche, über Jahre hat sie den Markt nicht nur beobachtet, sondern war Teil davon. Sie ist sicher: „Die Preise hier Sie ist seit 14 Jahren auf Mallorca im Immobiliengeschäft: Sabine Asshauer bringt es kurz und knapp
auf den Punkt: „Es gibt derzeit nur zwei Inseln in Europa, die man wirklich als Hotspot bezeichnen kann – Sylt und Mallorca!“ Die Balearen-Insel kennt sie wie ihre Westentasche, über Jahre hat sie den Markt nicht nur beobachtet, sondern war
Teil davon. Sie ist sicher: „Die Preise hier bleiben stabil oder steigen, je nach Segment.“ Diese Ansicht teilt sie mit vielen anderen Fachleuten. Auch Wissenschaftler, wie etwa vom Center for Real Estate Studies (CRES) in Freiburg, bescheinigen der
Insel sehr spezielle Markteigenheiten mit einer preislich steigenden Tendenz.
Aber auch zwischen Sóller und Palma gilt: Lage ist alles! Vor allem die Nähe zum Wasser spielt eine entscheidende Rolle. Für Marktforscher ist der Meerblick ausschlaggebend beim Preis, wodurch die Inselmitte, die naturgemäß maximal einen blauen Streifen am Horizont bieten kann, als durchschnittlich günstigste Region ermittelt wurde. Inselweit hat das CRES einen durchschnittlichen Aufschlag für den begehrten Blick aufs Mittelmeer in Höhe von rund 30 Prozent errechnet. Und das wird sich auch nicht ändern, zumal die Top-Lagen direkt am Wasser knapp sind und der Staat mehr denn je darauf achtet, dass Neubauten einen Mindestabstand zum Meer einhalten müssen. Anders gesagt: Die berühmte First Row, also die unmittelbare Lage am Wasser oder an der felsigen Küste, ist an vielen Orten kaum noch oder
gar nicht mehr möglich. Vor Jahren dort noch legal errichtete Objekte genießen jedoch Bestandsschutz und sind natürlich, wenn sie denn überhaupt in den Handel kommen, besonders begehrt – und entsprechend teuer. Außerdem hat der Strand stets für alle zugänglich zu sein.
Wer sich die Karte der Insel anschaut und den dortigen Immobilienmarkt, der merkt schnell, dass sich die Angebote vor allem auf die westlichen Regionen und die Hauptstadt sowie ihre unmittelbare Umgebung konzentrieren. Knapp zwei Drittel der zum Verkauf stehenden Immobilien liegen im Südwesten, Nordwesten sowie in der Hauptstadt Palma oder ihrer Umgebung, stellten Fachleute in einer Statistik 2017 fest. Dagegen geht es im Nord-Osten eher ruhiger zu, obwohl die dortigen Experten auch eine sanft wachsende Nachfrage
registrieren. Nicht zuletzt aufgrund der landschaftlichen Reize, meinen sie. Dazu passte dieses Ergebnis einer Marktstudie: Den größten Preissprung verzeichnen die Analysten im vorigen Jahr mit 15 Prozent in der Region Nord-Ost, dort stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis von 3.530 Euro im Vorjahr auf 4.070 Euro in 2017. Dass es so viele in den SüdWesten zog, hat unterschiedliche Gründe: Die Nähe zum Flughafen spielt für viele eine große Rolle, weil man bei Aufenthalten über nur wenige
Tage lange Fahrten mit dem Auto vermeiden will. Und, nicht zu unterschätzen, einige gehen auch gern dorthin, wo bereits Bekannte oder Freunde sind. Andratx ist ein typisches Beispiel dafür. Außerdem, ebenfalls von Bedeutung, wer sich im SüdWesten
an der Küste niedergelassen hat, der wird sich jeden Abend beim Blick auf die spektakulär im Meer versinkende Sonne zu seinem Entschluss beglückwünschen.
Fazit: Mallorca brummt und zählt nicht nur bei den Touristen in der Hauptsaison zu den Hotspots Europas, sondern auch im Immobilienbusiness. Das liegt vor allem an einer ungewöhnlich guten Konstellation günstiger Komponenten: Mediterranes Klima, ganzjährig mit – meist sehr preiswerten – Direktfl ügen von überall aus zu erreichen, eine dreiviertel Stunde von Zürich, zweieinhalb von Hamburg, dreieinhalb von Stockholm, politisch stabil, persönlich sicher, kaum Kriminalität, perfekte Infrastruktur, 550 Kilometer Küste mit Hunderten Stränden und Buchten, perfekt zum Baden, Schippern, Segeln und Tauchen, die Bergwelt der Tramuntana, tolle Restaurants und mittlerweile sogar immer häufi ger gute Inselweine. Wer in Deutschland in der Nähe eines großen Flughafens wie Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Köln, Frankfurt oder München wohnt, kann täglich unter mehreren Flügen wählen. Airlines wie Eurowings, Norwegian, Condor und Ryanair haben die Lücken gefüllt, die Air Berlin („Mallorca Shuttle“) hinterlassen hat. Auch wenn das über viele Wochen eher holprig anlief.
Der Düsseldorfer Makler Jörg Schnorrenberger kennt die Insel sehr gut und rechnet vor: „Von meinem Haus in Düsseldorf bis zu unserem hiesigen Haus brauche ich weniger Zeit als mit dem Auto nach München!“ Er beobachtet den Markt seit Jahren und sieht einen neuen Trend ins Landesinnere. Das mag an den Preisen liegen, die weiter weg vom Wasser deutlich niedriger sind als in Meeres nähe. Aber auch an den Landschaften. Vor allem die Gebiete um Santa Maria, Consell und Binissalem, in denen der Wein anbau seit Jahren eine gute Entwicklung nimmt, werden für viele interessant, meint Schnorrenberger. Der ImmobilienExperte sieht außerdem vernünftige Entwicklungen bei der Regierung. Das Bauen wird weitaus strenger überwacht als noch vor wenigen Jahren, Schwarzbauten werden unter dem Druck der Regierung abgerissen – und selbst der heimlich angelegte Pool ist nicht mehr sicher vor dem Auge des Gesetzes, denn das ist häufi g per Hubschrauber unterwegs und kontrolliert aus der Luft die Rechtmäßigkeit von Bauten. Dass die lange umstrittene Tourismussteuer (zwei bis vier Euro die Nacht pro Nase) sinnvoll sein kann, sieht man laut „Insidern“ am Tunnel zwischen Palma und Port de Sóller. Der war lange mautpfl ichtig, bis man sich mit dem privaten Betreiber – nicht ganz ohne Reibung – auf eine Art Ablösesumme einigte. Seitdem ist die Durchfahrt gratis für die Nutzer, vorher galt er als teuerster Tunnel Europas. Die Ablösesumme finanzierte die Regierung wohl aus den Erlösen dieser Tourismussteuer. Champagner Chaussee statt Bierstraße – so formulierte es, etwas überspitzt, ein Fachmann in einem Gutachten. Klar ist, dass man den Sauftourismus an den Stränden im Süden stetig unter steigenden Druck setzt. Das Ziel scheint klar: Langfristig will man reinen Partytourismus nicht mehr, zumal in unmittelbarer Nähe der berüchtigten Stellen LuxusHotels eröff net wurden, deren Investoren Abhilfe gegen Krawall in ihrer Nachbarschaft fordern. Schicker und teurer – Mallorca hat sich für diesen Weg entschieden und setzt nach und nach ganzjährig auf gut situierte Individualtouristen und Zielgruppen wie Skipper, Naturliebhaber, Wanderer, Radfahrer und Golfer. Damit kann man auch die Reisezeiten entzerren – diese Klientel ist praktisch rund ums Jahr ansprechbar. Ob die Insel auch künftig noch für Kegelclubs, Fußballvereine und Junggesellenabschiede erschwinglich sein wird, ist fraglich.
Lucie Hauri, seit über 30 Jahren im Immobiliengeschäft der Insel, bewertet die strengeren Auflagen der Regierung positiv, weil man damit Auswüchse beende und der Boom, der auf der Insel zweifellos zu beobachten sei, in geordnete Bahnen gelenkt werden könne. Die Fachfrau sieht die Lage sehr pragmatisch und stellt fest: „Durch den Tourismus hat die Insel enorme Vorteile, ein hervorragendes Straßennetz, eine insgesamt gute Infrastruktur!“ Wie ihre Kollegen sieht sie Mallorcas Reiz im Wetter, in der Landschaft, der guten Erreichbarkeit,
aber auch in der hohen Sicherheit – die Kriminalität auf der Insel sei niedrig. Ihre Antwort auf die Frage, worauf man beim Kauf einer Immobilie achten solle: „Auf das Herz. Wenn es vor Freude klopft, liegt man richtig!“