Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Es ist und bleibt eine der emotionalsten Veranstaltungen, die Düsseldorf im Dezember zu bieten hat: die Verleihung zum „Düsseldorfer des Jahres“. Ein Top-Event, das 2009 von der Rheinischen Post Mediengruppe ins Leben gerufen wurde. Erster Preisträger in der Kategorie „Lebenswerk“ war damals der langjährige Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), Engelbert Oxenfort. Insgesamt wurden seither 70 Preisträger mit dem gläsernen Löwen bedacht. Bei der diesjährigen Jubiläums-Gala kamen Michael Rauterkus von der Grohe AG, Friedhelm Funkel und Robert Schäfer von Fortuna Düsseldorf, der Komponist Volker Bertelmann, alias Hauschka, die Schauspielerin Jenny Jürgens mit „Herzwerk – Aktiv gegen Armut im Alter“, Holger und Michael te Heesen von ABC-Logistik und die Rockband „Die Toten Hosen“ hinzu. Sie erhielten den Preis in den sechs bewährten Kategorien „Wirtschaft“, „Sport“, „Kultur“, „Ehrenamt“, „Innovation & Nachhaltigkeit“ und „Lebenswerk“. Als Laudatoren fungierten prominente Persönlichkeiten wie Frank Dopheide (Handelsblatt), Fußball-Experte Reiner Calmund, Theater-Chef René Heinersdorff, Wolfgang Niedecken (BAP), Kunst-Expertin Dorothee Achenbach und die NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Die TV-Moderatoren Wolfram Kons und Miriam Lange führten durch den Abend. Für die Unterhaltung sorgten Comedian Jörg Knör und die Düsseldorfer Band Fresh Music Live sowie Who‘s Amy. Rund 500 VIPs aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport erlebten in der Kaltstahlhalle auf dem Areal Böhler eine Verleihung der Extra-Klasse und ließen sich an den runden Gala-Tischen von Premium-Caterer Georg W. Broich kulinarisch verwöhnen.
„Wir möchten, dass jeder Gast, aber auch jeder Leser, Hörer und User mindestens ein bewegendes Thema mitnimmt, von dem er noch nie gehört hat“, sagte Johannes Werle, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinischen Post Mediengruppe, im Vorfeld. „Gleichzeitig wollen wir der Stadt zeigen, welche großen Persönlichkeiten mit ihr in Verbindung stehen.“ Das gelang vortrefflich. Im Jubiläums-Jahr zeigte sich der „Düsseldorfer des Jahres“ moderner und glamouröser als je zuvor – ohne den Grundgedanken des Events, Lokal-Patriotismus in allen Facetten zu zelebrieren und mit einer einmaligen Mischung aus bekannten Stars und neuen Gesichtern zu überraschen, aus den Augen zu verlieren.
Düsseldorf und die Toten Hosen – untrennbar! Erst im Oktober rockte die im Ratinger Hof gegründete Band gleich an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die ausverkaufte Arena Düsseldorf. Campino und Co. haben es mehr als verdient, zu den Düsseldorfern des Jahres zu gehören. Frontsänger Campino (Andreas Frege), Gitarrist Kuddel (Andreas von Holst), Gitarrist Breiti (Michael Breitkopf), Bassist Andi (Andreas Meurer) und Schlagzeuger Vom Ritchie (Stephen Ritchie) wurden für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie sind mit über 19 Millionen verkauften Tonträgern die erfolgreichste deutschsprachige Rockband aller Zeiten. Unermüdlich stellen sich die Toten Hosen öffentlich mit Musik, Wort und finanzieller Unterstützung auf die Seite politischer und sozialer Organisationen und beteiligen sich an deren Aktionen. Sie sind eng verbunden mit ihrer Heimatstadt. Nah dran am Publikum sein – das ist ihre Devise, wenn sie ihre Rockmusik mit überwiegend deutschen Texten und Elementen aus dem Punkrock spielen. Ihr letzter Wunsch: auf dem Düsseldorfer Südfriedhof beerdigt zu werden.
Ein Dream-Team! Gemeinsam gelang Friedhelm Funkel und Robert Schäfer der Coup, Fortuna Düsseldorf nach fünf Jahren zurück ins Oberhaus zu führen. Die Mannschaft muss nicht länger von der 1. Liga träumen, sie ist wieder ein Teil von ihr. Robert Schäfer, in Darmstadt geboren, übernahm das Ruder bei Fortuna in schwierigen Zeiten. Der 42-Jährige holte Trainer-Altmeister Friedhelm Funkel, früher ein torgefährlicher Mittelfeldspieler. Der gebürtige Neusser schaffte es als erster und bisher einziger Trainer der deutschen Fußballgeschichte, sechsmal mit einer Zweitligamannschaft in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Seitdem gilt er als bester Zweitligatrainer seit Einführung der 2. Fußball-Bundesliga 1974. Er motivierte die Mannschaft hinter Kapitän Oliver Fink zu einem furiosen Saisonendspurt.
Der Komponist und Pianist wuchs in Ferndorf im Siegerland auf und gründete mit 14 Jahren seine erste Rockband. Nach dem Abitur studierte er in Köln Medizin, später Betriebswirtschaft. Letztendlich siegte seine Leidenschaft für die Musik. Unter dem Pseudonym Hauschka – eine Anlehnung an den Kosmetikhersteller und einen berühmten böhmischen Komponisten gleichen Namens – brachte er sein Debüt „Substantial“ heraus. Volker Bertelmann ist einer der innovativsten Klaviermusiker, tritt auf europäischen Bühnen, in Japan und den USA auf. Bei seinen Klavierexperimenten klemmt er Kronkorken, Radiergummis oder Vibratoren zwischen die Saiten seines Flügels und versieht die Hämmer mit Alufolie, um einen gedämpften und elektronischen Klang zu erzeugen. Zu seinen Filmkompositionen gehören die Soundtracks für die brasilianisch-deutsche Koproduktion „Praia do Futuro“ sowie die Musik für das Drama „Hotel Mumbai“. 2017 wurde er für die Filmmusik zu „Lion“ für den Golden Globe, den BAFTA Award und den Oscar nominiert. Der Künstler lebt mit Frau und drei Kindern in Düsseldorf.
Mit der erfolgreichen Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Innovation kann man globalen Herausforderungen wie der Ressourcenknappheit oder dem demografischen Wandel begegnen. Dieses Wissen nutzt das Düsseldorfer Unternehmen ABC-Logistik – und genau dafür erhielten Holger und Michael te Heesen die Auszeichnung „Düsseldorfer des Jahres“. Damit würdigte die Jury ihr herausragendes Engagement in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit. Holger und Michael te Heesen bieten mit ihrem bundesweit einzigartigen Konzept „incharge – Smarte Innenstadtlogistik“ ein nachhaltiges und wirtschaftliches Dienstleistungspaket an. Anstatt mehrfach täglich Lieferungen von unterschiedlichen Lieferanten annehmen zu müssen, konsolidiert „incharge“ diese auf eine einzige Lieferung auf einen einzigen festen Termin am Tag. Sie ermöglichen ebenfalls die Belieferung von Privatkunden am gleichen Tag. Diese Verbesserung reduziert den Verkehr in der Innenstadt, vermeidet Emission und bietet mittelständischen Geschäften eine neue Vertriebsmöglichkeit.
Sie ist der Engel der Düsseldorfer Senioren! 2009 gründete Schauspielerin Jenny Jürgens in Düsseldorf die Initiative „Herzwerk – Aktiv gegen Armut im Alter“ und gewann im Deutschen Roten Kreuz einen engagierten Partner. Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden und hilft Menschen, die durch ihre soziale Situation und ihr hohes Alter Unterstützung benötigen. Das geschieht sowohl finanziell als auch mithilfe von Patenschaften und Zeitspenden. Die Hilfsmöglichkeiten sind vielfältig. Mal ist es einfach nur frisches Obst, mal die Übernahme der Fahrtkosten zur Beerdigung eines nahen Angehörigen, mal der Ersatz eines defekten Staubsaugers, der Senioren ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. „Wer teilt, beschenkt sich selbst“, so Jenny Jürgens, die mit ihrem Mann David Carreras Solé in Düsseldorf und auf Mallorca lebt. „Ich werde nie vergessen, wie eine alte Dame bei einer Weihnachtsfeier meine Hand gar nicht mehr loslassen wollte und einen Kuss darauf drückte.“ Eine berührende Begegnung, die ihr Leben bereicherte.
Innovationen sind einer der wichtigsten Wertetreiber von Grohe und als Marktführer sehen wir es als unsere Verantwortung an, in der Branche mit neuen Ideen immer wieder neue Impulse zu setzen“, so Michael Rauterkus, der Vorstandsvorsitzende der Grohe AG. Der weltweit führende Anbieter von Sanitärarmaturen hat seine Zentrale in Düsseldorf. Von dort treibt Michael Rauterkus den Wandel voran. Von Anfang an forcierte er die Professionalisierung des Vertriebs und nahm entscheidenden Einfluss auf die positive Unternehmensentwicklung. Zu den bedeutenden Innovationen zählen ein Dusch-WC mit Wasserdüsen; ein Trinkwasserhahn, der das Leitungswasser gleichzeitig kühlt, filtert und auf Wunsch mit Kohlensäure versetzt; Sensoren, die Wasserschäden durch künstliche Intelligenz vorzeitig erkennen und verhindern. Demnächst sollen 3D-Drucker Wasserhähne produzieren. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury das Engagement des 50-Jährigen, konsequent auf digitale Innovationen zu setzen und die Marke Grohe zu verbreitern.