Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Fünf Jahre gibt es ihn schon – und er ist aus der City nicht mehr wegzudenken: der Kö-Bogen. Für viele Düsseldorfer ist die neue Mitte der Stadt mittlerweile der absolute Lieblingsplatz.
Nicht alle Düsseldorfer waren zunächst von dem Vorhaben Kö-Bogen begeistert – vor allem, weil da dem Architekturplan der geliebte „Tausendfüßler“ zum Opfer fiel. So nannte man die 1962 eröffnete Hochstraße, die über den Jan-Wellem-Platz und die Schadowstraße führte. Es gab Diskussionen, Proteste und einen Bürgerentscheid – doch er wurde schließlich gebaut, der Kö-Bogen. Fünf Jahre ist das nun schon her: Am 28. November 2013 wurde der Kö-Bogen von der Stadt Düsseldorf abgenommen, trotz eines massiven Rückschlags durch Brandstiftung in einer fertig ausgebauten Fläche zwei Monate zuvor. Trotzdem konnten viele Läden zeitnah eröffnen – wie das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen Breuninger, das mit der Eröffnung am 17. Oktober 2013 gleichzeitig die Tiefgarage mit rund 650 Stellplätzen in Betrieb nahm.
Stararchitekt Daniel Libeskind aus New York entwarf für das Areal des ehemaligen Jan-Wellem-Platzes das zweiteilige Gebäudeensemble, das auf dem 9.000 Quadratmeter umfassenden Grundstück etwa 42.000 Quadratmeter Geschossfläche misst: zwei 26 Meter hohe Gebäude (Haus Hofgarten und Haus Königsallee), die durch hochwertige Flagship-Stores internationaler Topmarken, einzigartige Storekonzepte und gastronomische Angebote belegt sind. In den oberen Etagen befinden sich hochfunktionale Büroräume, die mit Blick auf Dreischeibenhaus, Hofgarten und Königsallee ihresgleichen suchen. Dem Architekten ist es mit der harmonischen Verbindung zwischen Königsallee und Schadowstraße gelungen, eine historische Lücke in der Stadt zu schließen.
Das hat schließlich auch die letzten Kritiker überzeugt. Die Düsseldorfer waren und sind begeistert von dem neu gestalteten Areal, das sich schnell zur neuen Mitte der Stadt entwickelt hat. Der Kö-Bogen ist heute aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken und mittlerweile ein Wahrzeichen Düsseldorfs – wie der Rheinturm und der Radschläger. Er verbindet die hochwertigen Shopping- und Gastronomiekonzepte entlang der Königsallee und des Hofgartens und schlägt gleichzeitig die Brücke zu den Einzelhandelsangeboten von Schadowstraße und Berliner Allee. Wo früher Autos und Straßenbahnen fuhren und die Düsseldorfer nur durch Unterführungen in den Hofgarten gelangen konnten, gibt es nun großzügige Treppen, die direkt in den Park führen. Hier kann man chillen und die Enten im Hofgartenweiher beobachten.
Nicht nur in puncto Lifestyle und Shopping, auch in kulinarischer Hinsicht ist der Kö-Bogen eine Bereicherung für Düsseldorf. Der Ableger der Sansibar lockt nicht nur Sylt-Liebhaber zu Champagner und der berühmten Curry-Wurst, auch die Plätze des Poccino sind drinnen und draußen meist belegt. Hier kann man nach dem Einkaufsbummel den Espresso mit ein paar süßen hausgemachten Leckereien mit Blick auf den Hofgarten genießen.
Kennzeichnend für den Kö-Bogen ist die prägnante Fassade aus Glas und weißem Naturstein, die zur Nord- und Westseite hin mit diagonalen Schnitten, den sogenannten „Cuts“, aufgebrochen wird. Diese fünf schrägen Einschnitte verlaufen über mehrere Etagen. Bepflanzt mit heimischen Gräsern, Farnen, Stauden, Sträuchern und Bäumen bilden sie so einen Gegensatz zur linearen Außenhaut. „Die Einschnitte lassen den Hofgarten in das Gebäude dringen und erlauben, Natur in neuer und unerwarteter Weise wahrzunehmen”, sagte Star-Architekt Libeskind, der die ikonischen Fassadeneinschnitte und begrünten Mikro-Kosmen, in Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Landschaftsarchitekten Sebastian M. Fürst, einzigartig und nur für den Kö-Bogen entwickelt hat.
Kein Wunder, dass der Kö-Bogen 2014 mit dem international renommierten Mipim Award in der Kategorie „Bestes Stadterneuerungsprojekt“ ausgezeichnet wurde. Die Auszeichnung ist nicht nur die Würdigung seiner architektonischen Qualität, sondern auch die Bestätigung und Anerkennung der städtebaulichen Vision und Tatkraft, das Herz der Innenstadt in Düsseldorf umzugestalten und die Königsallee zu verlängern. Mit der Zukunftslage im Zentrum der Rheinmetropole und seiner das Stadtbild prägenden Silhouette ist der Kö-Bogen schon weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus zur Architekturikone geworden.
Nun wurde das architektonische Herz der Stadt auch offiziell „vergoldet“: Bei der Verleihung des „German Brand Award 2018“ in Berlin wurde der Kö-Bogen mit der höchsten Auszeichnung der Kategorie „Public Affairs & City and State“ geehrt. Im Wettbewerb um einen der größten deutschen Markenpreise konnte das Düsseldorfer Projekt die hochkarätige Experten-Jury mit seiner Markenkompetenz überzeugen und sich gegen zahlreiche Mitstreiter der Wettbewerbsklasse „Industry Excellence in Branding“ durchsetzen. Es sei gelungen „ein neues Wahrzeichen der Stadt Düsseldorf zu etablieren, das sowohl bei der Bevölkerung zunehmend an Beliebtheit gewinnt, als auch im Bereich Tourismus eine hohe Strahlkraft besitzt. Ein großartiges Beispiel für die Wirkung von professioneller Markenarbeit im Bereich Stadtentwicklung“, so die Jurybegründung der Markenexperten.
Der Kö-Bogen hat sich in seinem fünfjährigen Bestehen zu einem attraktiven Ort im Herzen der Stadt entwickelt. Dazu tragen auch immer wieder spannende Events am Gebäude-Ensemble bei: Seien es coole Beats zum Sundowner, das Fine Food Festival, Veranstaltungen bekannter Marken, der Kö-Bogen-Tango-Sommer oder eine Salsa-Session – am Ufer des Hofgartens ist immer was los. Hier pulsiert eben das Herz Düsseldorfs.