Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Wenn 2018 beginnt und die meisten Kalenderblätter noch leer sind, könnte man ja einmal innehalten und sich ein paar Gedanken machen: Was werden die kommenden Wochen und Monate wohl an Schönem bringen, welche Wünsche sollen sich erfüllen? Eine Reihe bekannter Düsseldorfer hat schon jetzt gute Gründe für beste Aussichten.
Schon die Jahreszahl gefällt mir“, sagt FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus. „Ich liebe runde Zahlen. Mein Mann und ich werden einige musikalische Hochgenüsse erleben, darunter die Festspiele in Bayreuth. Und dann hoffe ich, dass wir unsere Kinder etwas mehr sehen als zuletzt.“ Seine Töchter im Sinn hat auch Dirk Krüssenberg. Der Kommunikationswissenschaften in Amsterdam – und einen guten Start in Maastricht für Svenja, die nach dem Bachelor nun ihren Master anstrebt.
WDR-Moderatorin Petra Albrecht kann gar nicht benennen, worauf sie sich am meisten freut: „Auf einen Kurzurlaub im Schnee, den Frühling, eine Florida-Reise, den ersten Spargel, das Grillen auf der Terrasse“, zählt sie auf. „Weil ich auch die kleinen Dinge wertschätze, male ich die Zukunft in rosigen Farben.“ So positiv denkt auch Schauspieler Wolfgang Reinbacher. Ihm bleibt keine Zeit, über sein Alter zu grübeln. „Ich muss ja fit bleiben für meinen Beruf“, sagt er. Und der hat es mit drei Rollen auf einmal, darunter das Gerichtsdrama „Terror“, in sich. An Silvester steht der 78-Jährige gleich zwei Mal auf der Bühne, erst im Shakespeare-Spektakel „The Queen‘s Men“, zu später Stunde im Zwei-Personen-Stück „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“. Ein Highlight wartet im Herbst auf ihn, da spielt er in der Operette „Die Fledermaus“ den „Frosch“, diesmal in der Rheinoper. So schöne Rollen wie bisher erhofft sich Armin Riahi auch für 2018. Bis Januar spielt er im „Theater an der Kö“ in der Komödie „Ketten der Liebe“. Und dann steigt bald wieder das Rennfieber, denn seine zweite Leidenschaft gilt dem Motorsport. „Das fing mit Kart-Meisterschaften in früher Jugend an“, erzählt er. „Jetzt habe ich einen eigenen Rennwagen, einen ultraleichten Caterham.“
„Ich will mich nicht länger so überfrachten. Sonst wird das Leben zu anstrengend und rauscht nur noch an einem vorbei.“
Nicole Blome-Hardorp
Auf Modedesigner Thomas Rath kommen spannende Projekte zu. „Im Januar geht es direkt los mit der CPD, auf der ich meine Kollektion für Herbst-Winter bei einer Riesenshow präsentieren werde. Gespannt bin ich auf die Endrunde im Design-Wettbewerb in Kooperation mit der Modehochschule AMD und Aldi Süd, im Mai wird das Sieger-Outfit gekürt.“ Kreative Geschäftigkeit treibt in den Wochen bis Rosenmontag Wagenbauer Jacques Tilly an. „Da habe ich keine freie Minute. In der zweiten Jahreshälfte wird es ruhiger, wenn ich mich an den Schreibtisch zurückziehe und den NRW-Kalender für 2019 illustriere.“
Auch Roman Frieling hat einen Brocken vor der Brust – die Vorbereitung zum Debütantinnen-Ball am 30. Juni im Maritim Hotel. In seiner Tanzschule üben die 14- und 15-Jährigen bereits emsig ihren ersten Auftritt auf dem gesellschaftlichen Parkett, so dass die Eltern ihren Nachwuchs beim traditionellen Einzug voller Stolz betrachten können. Krimi-Autor Horst Eckert fiebert der Taufe seines neuen „Babys“ entgegen. Im März erscheint sein Thriller „Der Preis des Todes“, in dem erstmals kein Kommissar, sondern eine Journalistin im Mittelpunkt steht. „Schauplatz ist erneut Düsseldorf, aber auch Berlin und Kenia. Und es wird wieder politisch“, verrät er.
Alex Iwan, Chefin der PR-Agentur „text-schwester“, erfreut sich 2018 an ihrem frisch gegründeten Zweit-Unternehmen für Immobilien-Kommunikation und hebt ein privates Ereignis hervor: ihre Silberhochzeit. Für die Feier gibt es bisher mehrere Optionen: „Wandern in Schottland, ein Wochenende in Lissabon oder ein großes Familienfest am Mittelmeer.“ Mit Wasser hat auch der schönste Plan von Michael Becker zu tun. „Wir werden zum ersten Mal nach vielen Jahren mit allen vier Kindern Ferien machen, an einem See in Oberitalien“, erzählt der Intendant der Tonhalle. „Ich bin sehr gern im Wasser. Schwimmen mag ich nicht so, lieber spiele ich mit Bällen und Geräten.“ Die Hoffnung, die Dagmar Schulz von 1a-StartUp mit 2018 verknüpft, ist noch hypothetisch: „Ich wünsche mir, einen Investor für die Düsseldorfer Unternehmerinnen zu finden.“ Mit diesem Netzwerk berät und begleitet sie Existenzgründerinnen, „damit sich noch mehr mutige junge Frauen der Angestellten-Tretmühle entziehen und in der Selbständigkeit eine reizvolle Alternative sehen.“ Ähnliche Ziele verbindet Studienberaterin Karin Wilcke mit dem Preis, den die Soroptimistinnen an drei erfolgreiche junge Frauen aus technischen Berufen vergeben, um Mädchen Mut bei der Berufswahl zu machen. „Anlass ist das 60-jährige Bestehen des Düsseldorfer Clubs, das mit Clubschwestern aus aller Welt groß gefeiert wird.“
Die Neusser Unternehmerin Jutta Zülow freut sich auf möglichst viele Begegnungen mit den Enkelkindern und das Fest, das sie am 1. Mai auf ihrem Gut Gnadental ausrichtet: Die Burkhard-Zülow-Stiftung unterstützt mit „Tandem“ die sportlichen Aktivitäten geistig behinderter Kinder.
Architekt Walter Brune startet 2018 noch einmal richtig durch, beflügelt von einem neuen Projekt: „Ich baue am Aaper Wald 220 Wohnungen, darunter 20 soziale Einheiten“, berichtet er. „Schon lange wollte ich etwas schaffen, das aus der Seele kommt, ein positives Beispiel fürs Wohnen.“ Was er dabei noch genießt: „Auf meiner morgendlichen Joggingstrecke habe ich den Fortschritt immer vor Augen.“
Christian Witt fällt mit umgekehrten Vorzeichen auch eine Baustelle ein: „Ich freue mich auf das Ende der Bauarbeiten am Kö-Bogen“, sagt der Pressechef von Breuninger. „Dann wird man endlich die wunderschöne Architektur des Ensembles erkennen können.“ Privat wünscht er sich mehr Zeit: „Wie wichtig sie zur Besinnung ist, habe ich beim Pilgern auf dem Jakobsweg begriffen.“ Auch Nicole Blome-Hardorp, Geschäftsführerin von Uhren Blome, nimmt sich vor, öfter mal abzuschalten, das Handy unbeachtet zu lassen, Gastlichkeit zu pflegen und sich mehr Zeit für ihre drei Kinder zu nehmen. „Ich will mich nicht länger so überfrachten. Sonst wird das Leben zu anstrengend und rauscht nur noch an einem vorbei.“