Das kreative Rückgrat der Stadt
Düsseldorf ist eine Kunststadt. Das sieht man allerdings…
Der Arbeitgebertag ist das große Jahrestreffen der Entscheider aus Business, Politik und Gesellschaft. Ein Pflichttermin für Weiterdenker und innovative Menschen. Die Veranstaltung wird organisiert von der Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e.V.
Die Firma Henkel wurde mit dem Rheinischen Innovationspreis ausgezeichnet. Die Freude beim Team war groß. Andreas Niegemeier, Frank Kerstan, Olaf Lammerschop, Wolfgang Lupp und Konrad Brimo (v.l.)
Die Unternehmerschaft Düsseldorf hatte eingeladen, und rund 300 Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft kamen zum diesjährigen Arbeitgebertag ins Van der Valk Airporthotel. Das große Jahrestreffen des Verbands ist für viele Unternehmensvertreter ein wichtiger Termin im Kalender. Zentrales Thema war die Digitalisierung, ihre Folgen für die Wirtschaft und die Anforderungen an die Unternehmen. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende Jutta Zülow und Oberbürgermeister Thomas Geisel gehörte das Rednerpult Keynote-Speaker Dr. Hannes Ametsreiter. Der CEO von Vodafone Deutschland forderte die Gigabit-Revolution in Deutschland ein. Um auf dem Weltmarkt agieren zu können, sei der flächendeckende und schnelle Ausbau der Glasfasertechnologie unverzichtbar.
Im Rahmen der Veranstaltung wird alljährlich der Rheinische Innovationspreis verliehen. Ausgezeichnet werden innovative Ideen, Produkte oder Projekte. Preisträger dieses Jahres ist ein Team der Firma Henkel, das durch die Entwicklung eines neuartigen Polyurethanharzes die Markteinführung einer faserverstärkten Kunststoff-Blattfeder ermöglichte. Christoph Sochart, Geschäftsführer der Unternehmerschaft, erklärte: „Die Materialentwicklung von Henkel und ihr erfolgreicher Einsatz im automobilen Leichtbau hat die Jury in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit und Technologie und in allen weiteren Kriterien überzeugt.“ Nicht zuletzt war der Düsseldorfer Arbeitgebertag wieder eine gute Gelegenheit zum ausgiebigen Netzwerken.
Die Unternehmerschaft Düsseldorf bietet darüber hinaus mit ihren Verbänden allen Mitgliedern umfangreiche Dienstleistungen. „Wir sind die größte freiwillige branchenübergreifende Interessenvertretung für die regionale Wirtschaft und bilden damit einen Gegenpart zu den Gewerkschaften“, erklärt Hauptgeschäftsführer Michael Grütering. Der Rechtsanwalt ist verantwortlich für 18 Verbände auf Bundes-, Landes- und Regionalebene, in denen 2200 Unternehmen mit rund 240.000 Mitabeitern organisiert sind. Dem Klischee der verstaubten, konservativen Verbände sind die Unternehmerschaft und die Düsseldorfer Arbeitgerberverbände längst entwachsen. „Wir stellen uns und unser Tun immer wieder auf den Prüfstand, reflektieren unsere Arbeit, sind kreativ und innovativ. Gut vernetzt und in ständigem Kontakt mit Unternehmen, politischen Akteuren und den Medien werden wir als effiziente Dienstleister geschätzt und gehört“, betont Michael Grütering.
Zu den Kerngeschäften gehört die Unterstützung der Mitglieder in allen Fragen des Arbeits- und Tarifrechts. Erfahrene Juristinnen und Juristen stehen von der telefonischen Erstberatung bis zur Vertretung vor Gericht quer durch alle Instanzen zur Verfügung. Der Mitgliedsbeitrag deckt sämtliche Kosten ab. Im Interesse der Mitglieder werden langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen möglichst vermieden. Eine weitere Säule der Verbandsarbeit ist die Bildungsarbeit. Hier werden kompetent die Themenbereiche Schule, Ausbildung, Weiterbildung, Berufsorientierung und Fachkräftesicherung gestaltet. Neben dem Angebot an Seminaren und Workshops für Führungskräfte und Mitarbeiter gibt es Trainings und Schulungen für Schüler und Auszubildende. „Der Übergang von der Schule in den Beruf ist wichtig für Schüler und Unternehmen. Durch unsere Erfahrung in der präventiven Berufsorientierung entsteht eine Win-Win-Situation für die Beteiligten. Wie erfolgreich wir mit unserer Bildungsarbeit sind zeigt auch die Ansiedlung des Kompetenzzentrums ‚Übergang Schule-Hochschule/Beruf’ durch die Stadt Düsseldorf hier bei uns“, so Michael Grütering.
Zu den Dienstleistungen für die Mitgliedsunternehmen gehört auch eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit, mit der die Interessen der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der Wirtschaft gegenüber Politik und Verwaltung vertreten werden. Michael Grütering: „Es ist wichtig, ein Gesicht in der Öffentlichkeit zu haben und im Kontakt mit den Verantwortlichen zu stehen. Wir nehmen damit eine gesellschaftspolitische Verantwortung wahr. Im Gegenzug sind die Verbände zur Stelle, wenn Verwaltung und Politik ihre Interessen formulieren.“ Um als Stimme der Mitglieder besser wahrgenommen zu werden, produziert der Verband mit dem Redaktionsteam von center.tv einmal im Monat das Wirtschaftsmagazin „Düsseldorfer Wirtschaft“.
Und mittwochs ist auf Antenne Düsseldorf die Sendung „Düsseldorfer Wirtschaft“ zu hören. Auch die Kooperation mit der Rheinischen Post dient dazu, Leistungen und Erfolge zu kommunizieren. Kontakte herzustellen ist eine der Kernkompetenzen der Unternehmerschaft Düsseldorf. In einem der größten freiwilligen Arbeitgeberverbände in NRW stehen den Mitgliedern vielfältige Möglichkeiten der Vernetzung zur Verfügung. Der jährliche Arbeitgebertag ist nur eine von zahlreichen Netzwerk-Veranstaltungen, die die Mitgliedsunternehmen in Kontakt bringen.
Stillstand bedeutet Rückschritt, das gilt auch für den Verband. Mit der Übernahme der Verantwortung und Geschäftsführung der beiden Geschäftsstellen in Köln und Gelsenkirchen wurde ein Kooperationsprozess in Gang gesetzt, der bereits zahlreiche Synergieeffekte zeigt. Zwei weitere Kooperationen sollen diesen Prozess in NRW schon in Kürze fortsetzen. „Heute erwarten die Mitglieder eine Gegenleistung für ihre Beiträge, einfach nur Mitglied zu sein, reicht nicht. Die Verbände müssen sich wandeln. In Zukunft werden nur die größeren Verbände überleben, die dauerhaft ein umfangreiches Dienstleistungsangebot gewährleisten können. Für die kleinen wird es zunehmend schwieriger, die Erwartungen der Unternehmen zu erfüllen. Diese Entwicklung haben wir rechtzeitig erkannt“, betont Michael Grütering.