Begeistert für Düsseldorf
Warum brauchte es 1989 einen Zusammenschluss wie die…
Die DEG ohne die Kreutzer-Brüder – das ist kaum vorstellbar. Christof, der Ältere, ist seit über einem Jahr Cheftrainer. Daniel, zwölf Jahre jünger, Mannschaftskapitän und DEL-Rekordtorschütze. Gemeinsam wollen sie mit der DEG wieder an alte Erfolge anknüpfen. Für beide ist der Club mehr als ein Arbeitgeber: Er ist eine Herzensangelegenheit!
Ein Leben ohne die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft (DEG), das kann er sich eigentlich nicht vorstellen. Christof Kreutzer lächelt, wenn er von seiner Kindheit erzählt. Vom Sportrestaurant direkt am Eisstadion an der Brehmstraße, vom Training in der Jugend, von seinem kleinen Bruder Daniel, der später auch immer dabei war, und von seinen ersten Profispielen im Dienste der DEG. Aber wie weit die Verbindung zur DEG reicht, das hat er erst vor ein paar Wochen entdeckt: „Da bin ich auf ein altes Programmheft von 1966 gestoßen. Damals gab es weder mich noch das Sportrestaurant. Aber im Heft war eine Anzeige meines Opas. Der hat damals für seine Metzgerei Werbung gemacht und so schon die DEG unterstützt.“ Also gibt’s 2016 wenigstens einen Grund zum Feiern: 50 Jahre Kreutzer bei der DEG. Ein Jahr nach dem 80-jährigen Vereinsjubiläum 2015.
Aber nur selten waren Kreutzers so wichtig wie jetzt. Christof Kreutzer, 48, hat inzwischen alles gemacht für den traditionsreichen Eishockeyclub. Er war als Spieler fünfmal Deutscher Meister, trainierte danach Nachwuchsmannschaften, war Co-Trainer der Profis und ist seit 2014 Chefcoach. Er führte die Mannschaft vom Tabellenende ins Play-off-Halbfinale. Sein Bruder Daniel, 36, ist DEG-Mitglied seit Geburt, eiferte seinem älteren Bruder nach und wurde erst Profi, Nationalspieler und dann DEG-Mannschaftskapitän. Inzwischen ist er mit über 1.000 Partien DEL-Rekordspieler und auch Rekordtorschütze. Ende November wurden die Kreutzers in Düsseldorf von Publikum und Sportpresse zum Spieler und Trainer des Jahres gewählt. Jetzt wollen sie auch den Meistertitel.
Denn die Titel-Bilanz trennt die Kreutzer-Brüder bisher noch. Christof war fünfmal Deutscher Meister, Daniel nicht ein einziges Mal. Er begann die Profikarriere erst 1996, im Jahr nach dem letzten DEG-Triumph. „Ein Play-off-Finale zu gewinnen, das wäre mein großer Traum“, sagt der 36-Jährige. Und er ist mit der DEG näher dran als noch vor zwei Jahren. Damals feierten die Fans das Team als „besten Letzten aller Zeiten“. Inzwischen kann die DEG wieder jeden schlagen. Es macht Spaß. Nicht nur das Zugucken, auch das Mitspielen.
„Die zwei Jahre am Tabellenende waren nicht leicht“, erinnert sich Daniel Kreutzer, „ich war es gar nicht gewohnt, so viele Spiele zu verlieren. Aber wir haben immer nach vorne geschaut – und jetzt sind wir wieder konkurrenzfähig.“
Der Aufschwung kam mit seinem Bruder. Als Christof Cheftrainer wurde, kehrte der Erfolg zur DEG zurück. „Am Anfang dachte ich, hoffentlich bekommen wir das professionell hin“, erinnert sich Daniel Kreutzer, „aber da gab es kein Problem. Auf dem Eis sind wir Trainer und Spieler und sonst Brüder.“ Brüder, die sich gut verstehen.
Privat unternehmen sie viel zusammen. Christofs Kinder passen ab und zu auf Daniels Nachwuchs auf. Auf dem Eis harmonieren die Brüder prächtig. Daniel ist als Kapitän der verlängerte Arm des Trainers und kann durch die enge Bindung auch mal Dinge ansprechen, die andere vielleicht verschweigen. Das klappt bisher gut. Die DEG ist auf dem besten Wege wieder in die Play-offs zu kommen. „Und das ist unser Ziel“, betonen Christof und Daniel Kreutzer, „dann ist nämlich alles möglich.“ Vielleicht sogar ein Meistertitel. Das wäre der verdiente Lohn für die harte Arbeit und die Geduld der Fans.
„Wir betreiben einen hohen Aufwand, alle zusammen“, sagt Christof Kreutzer, „die Mannschaft, das Funktionsteam, die Gesellschafter, der ganze Verein und auch die Stadt. Wir wollen die Fans mit Erfolgen wieder zurückgewinnen und begeistern. Mein Opa hat immer gesagt: Kunden, die du einmal verloren hast, die bekommst du nur noch schwer zurück.“
Die Kreutzers und die DEG. Auch 50 Jahre nach der ersten Metzgerei-Werbung gehört das immer noch zusammen.